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Stadt Heilbronn löst Flohmarkt auf

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Laut Polizei waren am Samstag zu viele Menschen auf der Theresienwiese und an den Eingängen. Deshalb hat das Ordnungsamt die Reißleine gezogen und den Flohmarkt frühzeitig beendet. Der Veranstalter will sich dazu nicht äußern.

Unbeschwert lief der Flohmarkt vor der Pandemie im März ab. Am vergangenen Wochenende musste die Polizei die Veranstaltung jedoch auflösen.
Foto: Archiv/Berger
Unbeschwert lief der Flohmarkt vor der Pandemie im März ab. Am vergangenen Wochenende musste die Polizei die Veranstaltung jedoch auflösen. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger

Frühzeitiges Ende für den Flohmarkt in Heilbronn: Weil der Veranstalter gegen die Corona-Regeln verstoßen hat, hat die Stadt Heilbronn die Zugänge zur Theresienwiese am Samstagnachmittag schließen lassen. 500 Personen waren zugelassen, etwa 1000 Menschen hätten sich auf dem Gelände aufgehalten, heißt es in einer Pressemitteilung. Drei Streifen der Polizei und das Ordnungsamt haben den geregelten Abfluss der Besucher überwacht. Der Veranstalter wollte sich nicht äußern.

Die Heilbronn Marketing (HMG) hat die Theresienwiese an den Flohmarkt-Veranstalter vermietet. HMG-Geschäftsführer Steffen Schoch hat sich nach eigenen Angaben um die Mittagszeit ein Bild vor Ort gemacht. Insbesondere im Außenbereich habe sich eine große Zahl an Menschen aufgehalten, die auf das Gelände wollte, so Schoch. "Wenn etwas stattfindet, die Vorgaben nicht eingehalten werden und der Veranstalter nicht die Reißleine zieht - das darf nicht sein."

Schließung war alternativlos

Ein lokaler Corona-Lockdown schwebe wie ein Damoklesschwert über Heilbronn. In der Pressemitteilung der Stadt heißt es, die Gesundheit und Sicherheit der Menschen stehe an erster Stelle. Die unmittelbare Schließung des Flohmarkts sei in der Situation alternativlos gewesen.

Zwei Eingänge hat es nach Schochs Angaben gegeben, Besucher seien zum Teil über Zäune gestiegen und hätten sich so Zugang zum Gelände verschafft. Weshalb etwa doppelt so viele Gäste auf dem Gelände waren wie zugelassen, kann er nicht sagen. Dies liege in der Verantwortung des Veranstalters.

Händler hätten gern mehr verkauft

Robert Mucha aus Heilbronn beschreibt die Situation aus Verkäufersicht. Gegen 6 Uhr hat er seinen Stand auf der Theresienwiese aufgebaut. Bis auf ein paar kurze Unterbrechungen sei er permanent an seinem Verkaufsstand gewesen. "Aus meiner subjektiven Sicht lief es gesittet ab." Er habe etwa 50 Quadratmeter um seine Verkaufsfläche herum überblicken können. "Was 100 Meter weiter vorne los war, kann ich nicht sagen." Er sei Flohmarktlaie und könne nicht einschätzen, wie viele Besucher bei anderen Flohmärkten auf der Theresienwiese sind. Nach seinem Eindruck hätten die Menschen darauf geachtet, Abstände an den Verkaufsstellen einzuhalten. "So wie ich das mit einem Ohr von den Nachbarn mitbekommen habe, hatten sie sich erhofft, mehr zu verkaufen." Gegen 15 Uhr habe er zusammengebaut und das Gelände verlassen.

Abstrichstelle wird aufgebaut

Wie es um kommende Veranstaltungen steht, kann Schoch nicht sagen. "Jede Veranstaltung muss separat beantragt werden und unterliegt einer neuen Risikobewertung." Mit dem bisherigen Betreiber des Flohmarkts arbeite man seit vielen Jahren zusammen. "Es gab keinen Anlass zur Beanstandung." Kommende Woche werde eine mobile Corona-Abstrichstelle auf der Theresienwiese aufgebaut. Sie nehme etwa die Hälfte der Fläche in Beschlag. "Dass auf der anderen Hälfte ein Flohmarkt stattfinden kann, kann ich mir nicht vorstellen."

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Kommentare

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Gerd Hofmann am 07.09.2020 10:36 Uhr

Warum hat man diese Massenveranstaltung nicht bereits früher aufgelöst?
Ich bin um 10 Uhr morgens vorbeigeradelt und da war bereits eine lange Schlange auf der Südseite und böses Gedrängel im Eingangsbereich. Keinerlei Abstandsregeln...

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