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So stehen die Chancen der ehemaligen Bahnstrecken in der Region

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Eine Analyse des Landes bescheinigt der Krebsbachtalbahn und drei weiteren ehemaligen Schienenverbindungen in der Region hohes Fahrgastpotenzial.

Dieses Schienenstück bei Beilstein erinnert an die historische Bottwartalbahn. Foto: Archiv/Maurhoff
Dieses Schienenstück bei Beilstein erinnert an die historische Bottwartalbahn. Foto: Archiv/Maurhoff

Eine Potenzialanalyse des Landes hat aufgezeigt, welche stillgelegten Bahnstrecken in Baden-Württemberg Chancen haben. Aus der Region ist ein Quartett gut im Rennen. Von diesen Vieren wird die Krebsbachtalbahn voraussichtlich als erste über die Ziellinie gehen.

Am meisten Aussicht, viele Fahrgäste anzulocken, hat demnach die stillgelegte Bottwartalbahn zwischen Marbach und Heilbronn. „Hoch“ ist die Prognose für das Passagieraufkommen für die Kochertalbahn zwischen Waldenburg und Künzelsau sowie für die Zabergäubahn von Lauffen nach Zaberfeld.

Krebsbachtalbahn: Züge rollen bislang nur im Ausflugsverkehr

Die Krebsbachtalbahn brachte es auf ein mittleres Potenzial. Sie liegt jetzt aber ganz vorn. Eine Machbarkeitsstudie gibt es schon lange, die Gleise sind da, und auch Züge rollen hier schon – wenn auch nur im Ausflugsverkehr. Die größte Hürde ist seit vergangener Woche aus dem Weg geräumt: Mit Bad Rappenau hat auch der letzte kommunale Beteiligte den Grundsatzbeschluss pro Bahn gefasst. es sieht gut aus für die Bahn im Krebsbachtal. „Ich freue mich riesig, dass man die Chance nutzt“, sagt Carsten Strähle von der Streckeneigentümerin Enag.

So weit ist man im Bottwartal noch lange nicht. Hier gibt es weder Gleise noch eine Trasse, wie das im Zabergäu der Fall ist. Die Bahn müsste neu geplant werden. Viele mögliche Korridore sind mittlerweile durch Neubaugebiete obsolet. Untersuchte Varianten waren weit von der geforderten Wirtschaftlichkeit entfernt.

Große Hoffnungen im Kochertal und im Zabergäu

Im Kochertal und im Zabergäu setzen die Unterstützer der Bahnpläne große Hoffnungen in eine Reform auf Bundesebene. Die Kriterien, nach denen die Wirtschaftlichkeit solcher Projekte beurteilt wird, sind neu gefasst worden. Bei der sogenannten Standardisierten Bewertung spielen Aspekte wie Klima- und Umweltschutz oder Verkehrsverlagerung eine größere Rolle, was die Reaktivierungsvorhaben begünstigt. Der Verein Zabergäu pro Stadtbahn, der sich seit vielen Jahren für den Anschluss einsetzt, war zuletzt optimistisch, was das Verfahren angeht.

Entscheidend wird auch sein, was die Deutsche Bahn tut, der die Strecke gehört. Das Land verhandelt mit dem Konzern über eine Verpachtung. Dann könnte die Strecke im Zabergäu nach weniger strengen Maßgaben erfolgen, als es die Standards der DB vorschreiben. Der Neubau wäre günstiger und hätte damit bessere Chancen, den Wirtschaftlichkeits-Check zu bestehen. Die Bahn hatte aber zuletzt betont, sie habe großes Interesse daran, die Strecke selbst zu betreiben. 

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