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So laufen die Prüfungen in Schulen während der Pandemie

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Das baden-württembergische Kultusministerium gibt Auskunft zu Fragen rund um die diesjährigen Bedingungen für den Schulabschluss.

von Bigna Fink
Prüfungen an Schulen gibt es trotz Corona.
BillionPhotos.com/stock.adobe.com
Prüfungen an Schulen gibt es trotz Corona. BillionPhotos.com/stock.adobe.com  Foto: BillionPhotos.com/stock.adobe.com

Der Verlauf des Infektionsgeschehens von Covid-19 bleibt ungewiss. Bisher wollen alle Bundesländer an den Abiturprüfungen und den mittleren Schulabschlüssen festhalten. Die Bundesländer sind für die Schulpolitik selbst verantwortlich und entscheiden, wie sie in der Pandemie vorgehen. Fabian Schmidt, ein Sprecher des baden-württembergischen Kultusministeriums, hat auf die Fragen der Heilbronner Stimme geantwortet.

 

Ist es möglich, dass Prüfungen verschoben oder abgesagt werden?

Fabian Schmidt: Wir haben frühzeitig reagiert und die Termine der Abschlussprüfungen im Juli verschoben, um für alle Eventualitäten einen Puffer zu haben. Damit räumen wir den Absolventen bis zu drei Wochen mehr Lernzeit ein. Kultusministerin Susanne Eisenmann ist es wichtig, dass die Schüler aufgrund der Pandemiesituation keine Nachteile haben. Zudem hat sie bereits im vergangenen Schuljahr ihr Versprechen für faire Prüfungsbedingungen eingelöst. Das gilt nun selbstverständlich auch für das aktuelle Jahr. Die ganz überwiegende Zahl der Schüler will Prüfungen schreiben. Sie möchten nicht den Stempel bekommen, dass sie es als Jahrgang besonders leicht gehabt hätten. Die Aussetzung der Noten würde aber genau dieses Signal geben.

Werden die Prüfungen inhaltlich angepasst?

Schmidt: Wir haben festgelegt, dass bei den Abschlussprüfungen mehr Aufgaben zur Auswahl durch die Lehrkräfte angeboten werden. So können die Lehrer die Themen und Aufgaben wählen, bei denen sie sich sicher sind, dass dieses Thema in ausreichendem Maße behandelt und verstanden wurde. Die Anzahl, Art und Struktur der Aufgaben bleiben dabei vollständig erhalten.

 

Was ist dieses Jahr vom Stoff her genau anders?

Schmidt: Der Stoff wurde abgespeckt: Im aktuellen Schuljahr muss nur das Kerncurriculum, also die verbindlichen Inhalte des Bildungsplans, behandelt werden. Das Schulcurriculum, das die Schulen nutzen können, um eigene Schwerpunkte zu setzen, ist nicht verbindlich. Die Schulen haben also ein Viertel mehr Zeit, um den verpflichtenden Stoff zu behandeln. Dies gilt für alle Schularten.

 

Was ist bei den Hauptschulprüfungen anders?

Schmidt: Die Schüler haben ebenfalls mehr Lernzeit (Prüfungen wurden verschoben), und es gibt zusätzliche Auswahlentscheidungen für Lehrkräfte.

 

Gilt während der Prüfungen Maskenpflicht?

Schmidt: Die Maskenpflicht gilt nicht in Zwischen- und Abschlussprüfungen, sofern das Abstandsgebot von 1,5 Metern zwischen den Personen eingehalten wird. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen im Übrigen, dass das Tragen von Masken unbedenklich ist und dass sich Schüler hinsichtlich der Leistungsfähigkeit keine Sorgen machen müssen.

 

Wird es eine Art Corona-Notenbonus in Baden- Württemberg für Abschlussprüfungen geben?

Schmidt: Wie schon im vergangenen Schuljahr sind die Lehrkräfte auch bei den kommenden Abschlussprüfungen aufgefordert, bei der Korrektur die mit dem Coronavirus einhergehende Sondersituation pädagogisch angemessen zu bedenken. Das vereinfachte Korrekturverfahren aus dem vergangenen Jahr werden wir also wieder in allen Schularten anwenden. Ein "Corona-Notenbonus" ist das ausdrücklich nicht.

 


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