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Keine Bürgermeisterin im Hohenlohekreis – Vergleichsweise gute Quote im Landkreis Heilbronn

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In nicht mal jeder zehnten Kommune in Baden-Württemberg steht eine Frau an der Spitze. Der Landkreis Heilbronn steht verhältnismäßig gut da. Ganz anders sieht es im Hohenlohekreis aus.

Die Bürgermeisterinnen (von links nach rechts, und von oben nach unten) Heike Schokatz (Gundelsheim), Birgit Hannemann (Weinsberg), Sarina Prfünder (Lauffen) und Sabine Rotermund (Schwaigern).
Die Bürgermeisterinnen (von links nach rechts, und von oben nach unten) Heike Schokatz (Gundelsheim), Birgit Hannemann (Weinsberg), Sarina Prfünder (Lauffen) und Sabine Rotermund (Schwaigern).  Foto: HSt-Archiv

Knapp neun Prozent der Bürgermeisterposten in Baden-Württemberg sind von einer Frau besetzt. Immerhin: Im Landkreis Heilbronn ist die Quote mit rund 15 Prozent höher. Von den 46 Kommunen werden sieben von einer Frau geführt.

Mau sieht es dagegen im Hohenlohekreis aus, wo kürzlich einer der jüngsten Rathauschefs Deutschlands gewählt wurde: Dort amtierten zwar zeitgleich schon mal zwei Bürgermeisterinnen, doch aktuell steht in keiner der 16 Städte und Gemeinden eine Frau an der Spitze. Um landesweit mehr Frauen auf die Chefsesselposition zu bringen, läuft bis Ende des Jahres eine Initiative des Städtetags Baden-Württemberg, die von der Landesregierung finanziell unterstützt wird. 

Diese Frauen sind im Landkreis Heilbronn Bürgermeisterinnen

Neben Birgit Hannemann in Weinsberg sind im Landkreis Heilbronn diese Frauen am Ruder: Barbara Schoenfeld (Beilstein), Sarina Pfründer (Lauffen), Heike Schokatz (Gundelsheim), Carmen Kieninger (Pfaffenhofen), Sabine Rotermund (Schwaigern) und Diana Danner (Zaberfeld). Zum Vergleich: Vor zehn Jahren verzeichnete das Landratsamt nur eine Frau, nämlich Heike Schokatz.


Die erste Rathauschefin in einer Kommune im Landkreis Heilbronn war übrigens Birgit Kriegel in Löwenstein (1992 bis 2000). Sie war vor 30 Jahren eine von nur vier Frauen, die landesweit an der Spitze eines Rathauses stand. Vor 20 Jahren, also 2004, waren es laut Gemeindetag Baden-Württemberg 53. Heute sind es knapp 100 – deutlich mehr, aber nicht genug.

Der Städtetag will die Quote aufbessern. "Bürgermeisterin? - Ich mach das!" heißt seine Initiative. Mit der Übergabe von 100.000 Euro vom Land startete sie im Sommer 2023 - damals noch unter dem Motto "Ich kann das!". Weil dieser Leitsatz aber in Sachen Selbstbewusstseinsvermittlung Luft nach oben hatte, wurde das Verb geändert. Die Initiative soll bis Ende 2024 laufen. Das Ziel: Frauen ansprechen und Interesse für das Amt wecken.

Ex-Bürgermeisterinnen machen auf Job im Rathaus aufmerksam 

Kürzlich wurde bei einer Feier in Stuttgart die Homepage des Projektes präsentiert: Unter www.buergermeisterin.de findet man Infos zum Amt sowie Angebote zur Weiterbildung und zum Mentoring. Die Homepage ist eine von zwei Säulen. Die zweite ist eine Kampagne, in der Frauen im Amt, ehemalige Bürgermeisterinnen und Kandidatinnen auf den Job aufmerksam machen. Sie wollen mit dem einen oder anderen Mythos aufräumen und Mut zur Kandidatur machen.

An der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg – eine der Bürgermeisterschmieden im Südwesten – ist zwar die Mehrzahl der Studierenden weiblich. Je nach Statistik gehen aber nur sieben bis neun Prozent der Bewerbungen für einen Bürgermeisterposten auf das Konto einer Frau.

 

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