SagenStimme: Regiswindis von Lauffen oder der Kindsmord am Neckar
In der vierten Folge unseres Podcasts über Sagen und Mythen aus der Region geht es um den schockierenden Tod einer Grafentochter in Lauffen und seine Folgen.

Ein Fluss, ein Mädchen und ein Mord stehen in dieser Folge unseres Podcasts im Mittelpunkt. Vor rund 1200 Jahren wurde die kleine Grafentochter Regiswindis von ihrer eigenen Amme ermordet und in den Neckar geworfen. Ein schreckliches Verbrechen.
Doch das Wunder geschah der Sage nach drei Tage später. Fischer fanden die völlig unversehrte Leiche des Mädchens, mit geröteten Wangen und wie schlafend, vom damals noch wilden Neckar behütet. Das musste ein Zeichen des Himmels sein und so wurde das nicht mal siebenjährige Kind zur fränkischen Heilligen erhoben.
Was der Legende über Regiswindis wahr ist, erörtern wir im Gespräch mit Andrea Täschner, Gemeinderätin und Stadtführerin in Lauffen am Neckar, mitten in der Regiswindiskirche. Sie erzählt mit viel Lokalkolorit, wie die das Schicksal der kleinen fränkischen Grafentochter als willkommene Vorlage für eine Heiligen-Legende diente, die das Bischofstum Würzburg und den Machtanspruch der Franken festigen sollte.

Diese Episode ist Teil der ersten Staffel der "Sagenstimme".In dieser Podcastreihe gehen wir Mythen und Sagen aus unserer Region nach. Seit Jahrhunderten werden sich hier in Heilbronn-Franken, im Kraichgau und in Hohenlohe Geschichten über gefährliche Begegnungen und mystische Gestalten erzählt, und kursieren bis heute. Wir wollen diese Sagen zum Leben erwecken und herausfinden, wo der wahre Kern der Geschichte liegen könnte und was von diesen Sagen bis heute andauert