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Rekordwärme im April hilft auch Obst und Weinreben

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Wetterrückblick: Kein Frost sowie ein rasanter Rebaustrieb lassen Kulturpflanzen gut wachsen. Weinsberg meldet den wärmsten April seit 117 Jahren.

Von Carsten Friese

Der April 2018 ist beim Wetter das Maß aller Dinge. Auch in der Region Heilbronn-Hohenlohe hat der Vormonat bei der Mitteltemperatur alle Rekorde geschlagen.

In Öhringen schaffte er mit 14,5 Grad den besten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947. Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg, die bereits seit 1901 an ihrer Wetterstation Daten aufzeichnet, bestätigt es. Auch hier registrierte man mit 14,4 Grad Monatsmitteltemperatur den wärmsten April seit 117 Jahren. Ein Wert, der sonst für den Mai typisch ist.

Sechs Sommertage im April sind etwas Besonderes

Hochdruckgebiete vom 7. bis 22. April bescherten mediterrane Warmluft und Sonnenschein im Überfluss. Auf 251 Sonnenstunden in Öhringen verweist Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart. Dies seien 155 Prozent des langjährigen Mittels. Kein einziger Frosttag in Öhringen und Obersulm sowie jeweils sechs Sommertage über 25 Grad sprechen eine deutliche Sprache. Bei den Höchsttemperaturen wurden dagegen keine Rekordmarken erreicht. Der Spitzenwert von 27,9 Grad liegt zum Beispiel in Öhringen deutlich unter der Bestmarke, die dort mit 31,7 Grad am 28. April 2012 gemessen wurde.

 


 

Mit Regen geizte der Vormonat allerdings. Als "sehr trocken" stuft Andreas Pfaffenzeller die 40 Millimeter Niederschlag (Liter je Quadratmeter) in Öhringen ein. In Obersulm und Eppingen war es noch trockener. Es war aber auch schon deutlich schlechter: Gerade mal 1,2 Millimeter Niederschlag stehen für Öhringen im April 2007 in der Statistik.

Kein Frost: Das war für die Obst- und Weinkulturen in der Region nach den heftigen Schäden im Vorjahr wichtig. Aufatmen gab es auch bei der Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg. Nach den aktuellen Wetterprognosen erwartet Dr. Dietmar Rupp auch keine zerstörerischen Fröste mehr. Den April stuft er als "Sommer"-Monat ein, der gut für die Pflanzen gewesen sei. Der Rebaustrieb sei rasant abgelaufen. Man habe kaum Knospenfraß durch Schädlinge, da diese nur wenig Zeit hatten. Beim Niederschlag sieht Rupp nach drei trockenen Monaten in Folge ein Defizit. Statt 160 Litern wie im langjährigen Mittel seien im Februar, März und April nur 85 Liter gefallen. Damit der Boden nicht austrockne, sollte es in den nächsten Wochen Regen geben, hofft er. Ansonsten ist er mit dem Zustand von Weinreben und Obst sehr zufrieden.

Pollenflut belastet Allergiker

Die Kehrseite der Medaille: Pollenallergiker leiden derzeit besonders. Der rekordwarme April habe die Natur explodieren lassen, erklärt Matthias Habel von "Wetter Online". Die Blüte vieler Pflanzen hat nahezu gleichzeitig eingesetzt. "Ausbleibende Regenfälle und teils starke Winde verbreiten die Pollen leicht und über viele Kilometer", ergänzt er. Nur wenn es länger und kräftig regne, würden die Pollen wieder aus der Luft gewaschen.

 


 

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