Reinigungsarbeiten nach Giftunfall gehen weiter
Die Verunreinigung von Gruppenbach und Schozach hat ein Massensterben von Fischen und Wasservögeln verursacht. Die Folgen beschäftigen nach wie vor Firmen und öffentliche Verwaltung.
Nachdem am Sonntag ein Regenrückhaltebecken leergepumpt worden ist, gehen auch diese Woche die Reinigungsarbeiten in Ilsfeld weiter – der Abschnitt bis zur Kläranlage wird derzeit von der Kanalreinigungsfirma Lebküchner gespült.
Ausführliche Ergebnisse der Wasserproben erwartet
„In dem Regenrückhaltebecken hat sich noch möglicherweise kontaminiertes Wasser befunden“, sagt Ilsfelds Bürgermeister Thomas Knödler. „Deswegen haben wir das Becken vorsorglich leeren lassen, damit es im Fall von Niederschlägen nicht überläuft.“ Außerdem warte man auf die ausführlichen Ergebnisse von Wasserproben von vor und hinter der Kläranlage. Nach wie vor sei nicht klar, welche Stoffe an welcher Stelle in welcher Konzentration in den Gewässern war.
Durch das Gift im Fluss verendeten Tausende von Fischen. Was mit ihnen passiert, ist noch unklar. „Die Fischkadaver sind derzeit in zwei großen Containern bei der Feuerwehr gelagert“, erläutert der Bürgermeister. „Das Landratsamt Heilbronn entscheidet, was am Ende mit ihnen passiert.“
In Talheim würden Bauhofmitarbeiter die toten Fische einsammeln und sie danach auf dem Bauhofgelände lagern. „Es stehen eigens dafür Behälter bereit, die täglich geleert werden“, sagt Manfred Körner, Sprecher des Heilbronner Landratsamtes.
Ilsfeld verfügt über eigene Baurechtsbehörde
Als die Spedition sich in Ilsfeld niederließ, habe die Baurechtsbehörde den ordnungsgemäßen Bauantrag nach Beteiligung der Fachbehörden genehmigt, sagt Bürgermeister Thomas Knödler. „Alles, was wir damals zu prüfen hatten, haben wir geprüft, bevor wir die Genehmigung erteilt haben.“
Ob es sich bei der Einleitung des Giftstoffs in den Gruppenbach und die Schozach um eine Straftat gehandelt hat, prüfen die Ermittler der Polizei. „Noch ist unklar, was gemacht wurde, was genau passiert ist“, sagt der Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn, Rainer Köller. „Die Frage ist, ob es sich um Vorsatz, grobe oder leichte Fahrlässigkeit gehandelt hat. Oder um einen Unfall.“ Befasst sind damit die Fachleute aus dem Arbeitsbereich Umwelt und Gewerbe.