Optiker profitiert von Handy-Nutzung bei Kindern
Mit 122 Jahren Firmengeschichte gehört Optiker Andreß mit seinem neuen Laden in der Kaiserstraße zu ältesten Betrieben seiner Branche. Optiker profitieren von der vermehrten Handy-Nutzung und von der älter werdenden Kundschaft.

Die Kundschaft muss nur die Straßenseite wechseln, um das neue Geschäft zu finden. In der Kaiserstraße 9 hat Augenoptiker Harald Andreß größere Räumlichkeiten gefunden. Der 48-Jährige führt den seit 122 Jahren bestehenden Betrieb in dritter Generation: "Wir sind einer der ältesten Augenoptiker in Heilbronn." Zur Augenmessung setzt Andreß jetzt auf 3-D-Refraktion. Eröffnung ist am verkaufsoffenen Sonntag, 7. Oktober.
Wandel der Branche
Andreß hat sich im Wandel der Branche behauptet, die in Heilbronn von vielen Filialisten geprägt ist. "Wir sind ein traditioneller Optiker, setzen aber auch auf Aktionspreise." Das Geschäft geht Optikern nicht aus. Im Gegenteil: Weil schon Kinder immer mehr Handys und digitale Medien nutzten, bräuchten sie häufiger eine Brille, und die Kurzsichtigkeit setze früher ein. Auch von der älteren werdenden Bevölkerung profitiere die Branche.
1896 wurde die Firma in der Sülmerstraße gegründet und 1932 vom Filialleiter Karl Andreß übernommen - nach dem Umzug in die Kaiserstraße, damals erste Adresse von Heilbronn. Am 4. Dezember 1944 wurde das Gebäude zerstört. Wie bei vielen Betrieben ging die Wiedereröffnung nach dem Krieg zunächst an einem anderen Standort weiter. Der Optiker fand in der Schulgasse ein neues Domizil für sein Fachgeschäft für Augenoptik und Modelleisenbahnen. Die Eisenbahn ließ sich im Schaufenster per Knopfdruck starten. 1996 stieg Harald Andreß ein. 1999 ging es zurück in die Kaiserstraße 10.