Noch ist bei den Patientenzahlen im Krankenhaus Luft nach oben
Die Zahlen sind beruhigend: Fünf Intensivpatienten werden derzeit in den Heilbronner SLK-Kliniken versorgt. Im Extremfall wäre Platz für 200. Klingt nach viel Luft nach oben. Damit das so bleibt, muss jeder seinen Teil beitragen.
Noch ist bei den Patientenzahlen im Krankenhaus Luft nach oben. Der Extremfall würde bedeuten, dass Ärzte und Pflegepersonal für wenig anderes Kapazitäten hätten. SLK würde zum Corona-Haus. Ein gruseliges Szenario.
Das Krankenhaus ist ein Gesundheitsdienstleister mit großem Einzugsgebiet: Fast 70.000 Patienten wurden hier im Vor-Pandemie-Jahr 2019 stationär versorgt, weitere knapp 170.000 ambulant. Betten und vor allem das Personal werden für weit mehr Erkrankungen als Covid-19 dringend gebraucht. Nur weil der Regelbetrieb heruntergefahren wird, legen andere Krankheiten ja keine Pause ein. Auch wenn die Ärzte im Frühjahr von weniger Notfallbehandlungen, weniger Herzinfarkten und weniger Operationen berichteten, so gab es eben auch weniger Vorsorge und weniger Verdachtsfälle. Gerade Risikopatienten trauten sich von März bis Mai kaum zum Arzt, dadurch wurde manche Diagnose später gestellt, was im Einzelfall lebensbedrohlich sein kann. Manches ist unaufschiebbar.
Der Krankenhaus-Krisenmodus sollte am besten ein theoretisches Konzept in der Schublade der SLK-Verwaltung bleiben. Das deutsche Gesundheitssystem ist sehr leistungsfähig, zum Glück. Überstrapazieren sollte man es dennoch nicht. Denn medizinische Versorgung muss für alle gewährleistet bleiben. Weil aber die Ressourcen endlich sind, kann momentan nur eine Abflachung der Corona-Infektionskurve den drohenden Kollaps verhindern. Dazu muss jeder seinen Teil beitragen – das hilft am Ende nicht nur dem Gesundheitswesen.