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Heilbronn/Schwäbisch Hall
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Meinung: Volksbanken-Fusion als Neustart mit Chancen

  
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Die Fusion mit der VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim ist für die leidgeprüfte Volksbank Heilbronn eine Chance, findet unser Kollege Jürgen Paul.

Nostalgikern wird das Herz bluten: Die einst stolze Volksbank Heilbronn, 1909 von Abraham Gumbel als Heilbronner Bankverein gegründet, verliert ihre Eigenständigkeit. De facto wird das seit Jahren mit finanziellen Problemen kämpfende Institut von der VR Bank Schwäbisch Hall übernommen.

Ob der frühere Vorstand, der Aufsichtsrat oder das Marktgeschehen die Hauptverantwortung für die Misere tragen, wird wohl nie restlos geklärt - wahrscheinlich kam alles zusammen. Die Vertreterversammlung als höchstes Organ hat Vorstand und Aufsichtsrat jahrelang entlastet statt Aufklärung zu fordern. Und der Genossenschaftsverband als Aufsichtsbehörde hätte einschreiten müssen, als ihm die Probleme in Heilbronn bekannt wurden.

Nun übernimmt die genossenschaftliche Familie die Millionenbelastung und macht damit den Weg frei für die Fusion mit Hall. Die kerngesunde und am Markt sehr präsente VR Bank Schwäbisch Hall-Crailsheim erschließt sich mit dem neuen Partner einen attraktiven Wirtschaftsraum. Und für die Heilbronner ist der Zusammenschluss mit Hall die Rettung. Die Strategie des erfahrenen Vorstandschefs Eberhard Spies wird man in Heilbronn gerne hören: Es wird zwei Sitze und zwei Marktgebiete geben. Die Sorge, dass die Musik künftig ausschließlich in Schwäbisch Hall spielt, dürfte unbegründet sein. Die Heilbronner können nun beweisen, dass sie ein Partner auf Augenhöhe sind. Gelingt dies, werden auch die Nostalgiker versöhnt sein.

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