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Neonatologie-Neubau: Stiftungsgeld gibt den Ausschlag

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Ohne die Spende über eine Million Euro hätte es keinen Neubau gegeben. .

Von Bärbel Kistner

 

Eine Million Euro hat die Stiftung „Große Hilfe für kleine Helden“ an die SLK-Kliniken überwiesen. Ohne die Finanzspritze der Stiftung gäbe es den Neubau nicht, das neun Millionen Euro teure Projekt wäre erst gar nicht begonnen worden. Das erklären SLK-Geschäftsführer Dr. Thomas Jendges und Chefarzt Prof. Peter Ruef unisono.

Die fünf Millionen Euro an Landesmitteln hätte man ohne die Förderzusage gar nicht abrufen können, das Geld wäre vermutlich an eine andere Klinik und nicht nach Heilbronn geflossen. Stattdessen konnte die neue Neonatologie in Rekordzeit realisiert werden. >>Ausführlicher Bericht

Große Herausforderung

Stiftungsgründer Ralf Klenk ist glücklich, dass 2017 auch das zweite Leuchtturmprojekt der Stiftung geglückt ist. Es bei der „Großen Hilfe“ durchzusetzen, sei nicht einfach gewesen. „Die hohe Summe zusammenzubringen, war für uns eine echte Herausforderung“, sagt Klenk. Ein Spezialthema wie Medizin für Frühgeborene sei schwieriger zu vermitteln. Unter dem Begriff Neonatologie könnten sich viele Menschen nichts vorstellen, es gibt deutliche weniger betroffene Familien als etwa bei Krebserkrankungen.

Das erste Leuchtturmprojekt der Stiftung 2013 hatte den Erhalt der Kinderkrebsstation zum Ziel. „Bei Krankheitsbildern wie Krebs erreicht man Spender leichter“, erklärt Klenk. Für die Kinderonkologie war die Spendenbereitschaft deshalb von Anfang an hoch. Inzwischen flossen 1,2 Millionen Euro an den Bereich.

Beim Leuchtturmprojekt Neonatologie habe es länger gedauert, bis die Notwendigkeit angekommen ist, in Intensivmedizin für die Kleinsten zu investieren. „Zu erfahren, was Eltern von Frühchen in den ersten Monaten durchmachen, hat die Menschen berührt“, sagt Klenk. „Bei einem kranken Kind ist immer auch die ganze Familie betroffen.“

Stimme-Artikelserie 

Die Erkenntnis, dass das Projekt „so viel Leid mildern kann“, habe viele von einer Spende überzeugt. „Ohne die Berichterstattung in der Heilbronner Stimme wäre ein solcher Betrag unmöglich gewesen“, erläutert Klenk. In einer vielschichtigen Artikelserie wurde von Eltern und Frühchen erzählt, deren bange Monate nach der Geburt, die Zweifel und Hoffnungen thematisiert und über die Kinder heute berichtet.

Bei der Neonatologie könne man den Stiftungszweck voll und ganz umsetzen: Medizin auf höchstem Niveau zu ermöglichen, erklärt Klenk. Das Geld der Großen Hilfe floss in die Ausstattung, Landesmittel dürfen dafür nicht verwendet werden. Mit der Million Euro wurden besonders hochwertige Beatmungsgeräte finanziert, mit denen sich Schäden an Augen durch Sauerstoff mindern lassen. Auf der Liste stehen zudem Überwachungsinstrumente, etwa zur Durchblutungsmessung, die einen besonders schonenden Umgang mit den winzigen Babys ermöglichen. Auch Elternbetten und die Ausstattung von Stillzimmer und dem Küchenraum für die Familien wurden von dem Stiftungsgeld angeschafft.

Geschäftsführer Jendges sieht auch für die Zeit danach positive Effekte durch eine moderne Neonatologie: „Alles, was wir in den ersten Wochen richtig machen, bekommen Krankenkassen zehnfach zurück. Das sparen wir an späteren Behandlungen.“ Durch die frühkindliche Begleitung lassen sich Folgeerkrankungen vermeiden. Stiftungsgründer Ralf Klenk: „Die neue Neonatologie ist ein Segen für die Region.“

 

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