Nächstes Kapitel für einen traditionsreichen Standort in Kirchheim
Aus dem Real-Markt in Kirchheim darf ein Edeka werden. Mit 6000 Quadratmetern wäre es der größte Standort der Handelskette in weitem Umkreis. Wir haben die Beteiligten dazu gefragt.

Eine grundsätzliche Entscheidung ist gefallen: Für den Verbrauchermarkt am Südrand von Kirchheim gibt es eine Zukunft. Das Bundeskartellamt hat den Verkauf des Standorts durch den Eigner der Real-Märkte, die SCP-Gruppe, an Edeka freigegeben. Während nun die Verhandlungen anlaufen können, wollen die Beteiligten noch keine Details preisgeben.
Mit Bäckerei, Metzgerei und Lottoannahme
Rund 100 Mitarbeiter sind alleine bei Real selbst am Standort beschäftigt, hinzu kommt die Belegschaft der im Gebäude eingerichteten Filialen der Bäckerei Sehne, der Metzgerei Häfele sowie des Toto-Lotto-Shops von Cigo. Real betreibt den Markt an der Max-Eyth-Straße mit einer Verkaufsfläche von exakt 5936 Quadratmetern seit Januar 1999.
Zuvor gehörte der Standort zu dem Böblinger Unternehmen Kriegbaum und wurde unter der Marke Multimarkt betrieben. 1998 verkauften die Eigner ihr Unternehmen mit 96 Warenhäusern, Lebensmittel- und Baumärkten in ganz Deutschland aber an die Metro-Gruppe, die damals schon Besitzer der Verbrauchermarkt-Kette Real war. Kriegbaum war auch nicht der erste Händler am Kirchheimer Standort: Zuvor befand sich an dieser Stelle ein Möbelhaus.
Mehrfach saniert und umgebaut
2011 wurde der Real-Markt für 13 Millionen Euro grundlegend saniert. Dabei wurde das Gebäude von ursprünglich drei auf zwei Stockwerke reduziert, durch einen Anbau die Gesamtverkaufsfläche jedoch um rund 1000 Quadratmeter vergrößert und der gesamte Markt moderner gestaltet. 2016 wurde der Standort noch einmal renoviert und auf das Konzept "Big Bang" umgestellt, das unter anderem für mehr Auswahl an Food- und Nonfood-Produkten, eine klarere Kennzeichnung der einzelnen Abteilungen sowie eine engere Verzahnung von On- und Offline-Geschäft stehen sollte.
Zum Einzugsgebiet des Verbrauchermarktes gehören die Städte und Gemeinden zwischen Heilbronn und Ludwigsburg sowie die umliegenden Kommunen.
Was die Edeka-Zentrale sagt
Edeka-Märkte sind üblicherweise ein gutes Stückchen kleiner. Selbst der größte Heilbronner Standort von Betreiber Steffen Ueltzhöfer kommt nur auf etwa 3500 Quadratmeter. Wie der deutlich größere Real-Markt künftig gestaltet werden soll, ob und welcher selbstständige Edeka-Kaufmann Betreiber wird, darüber hüllen sich sowohl Edeka Südwest in Offenburg als auch die Zentrale in Hamburg noch in Schweigen.
Ziel sei, die Märkte in den kommenden Monaten in den Verbund zu integrieren, wird dort mitgeteilt. "Mit der Entscheidung des Bundeskartellamts beginnen wir umgehend mit der Erarbeitung der konkreten Schritte auf regionaler und lokaler Ebene." Zur Entwicklung einzelner Standorte könne man sich aber noch nicht äußern.

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