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Nächste Pisa-Pleite: Schüler schneiden so schlecht ab wie nie

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Der Pisa-Schock sitzt. Seit Deutschland nach der Jahrtausendwende bei einem ersten Bildungsvergleich durchfiel, gelten die vier Buchstaben für Bildungspolitiker als Alptraum.

Eine Schülerin nimmt am Unterricht teil.
Eine Schülerin nimmt am Unterricht teil.  Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Die deutschen Schülerinnen und Schüler haben im internationalen Leistungsvergleich Pisa im Jahr 2022 so schlecht abgeschnitten wie noch nie zuvor. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften handle es sich um die niedrigsten Werte, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden. Auch international sei die durchschnittliche Leistung drastisch gesunken, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Berlin mit.

Harald Schröder hatte sich im Vorfeld keine großen Hoffnungen, dass Deutschland zum Überflieger in Sachen Bildung wird. "Ich erwarte, dass die Ergebnisse die politisch Verantwortlichen und Bildungsverantwortlichen nicht zufriedenstellen werden." Schröder vertritt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Kreis Heilbronn als Sprecher. Und er betont, dass es keine "signifikante Wende zum Besseren" geben werde. Er begründet dies mit diversen Ergebnissen weiterer Studien. Zum Beispiel verweist er auf die sogenannten IQB-Untersuchungen. Zuletzt wurde sie Mitte Oktober vorgestellt. 

 

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Leistungen der Schüler lassen nach: Immer mehr Jugendliche verfehlen Mindeststandards in Deutsch

Demnach ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die im Fach Deutsch die Mindeststandards verfehlen, nochmal deutlich angestiegen. "Zudem hat sich der Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg seit der letzten Studie 2015 weiter verschärft." Das schreibt sogar das Kultusministerium Baden-Württemberg nach der Präsentation.

Im Land setze sich die Entwicklung zwar ebenfalls fort, im Vergleich zu anderen Bundesländern aber abgeschwächter. Nach Angaben der Studien-Verantwortlichen liegt Baden-Württemberg bei Deutsch im Bereich Lesen und Orthografie über dem bundesdeutschen Mittelwert. Die IQB-Bildungsforscher führen den bundesweiten negativen Trend im Fach Deutsch unter anderem auf die pandemiebedingten Einschränkungen des Schulbetriebs  zurück. Dafür spreche unter anderem, dass in diesem Fach alle Länder von Einbußen in den erreichten Kompetenzen betroffen seien. Als eine weitere Ursache gilt, dass immer mehr Kinder mit Migrationshintergrund unterrichtet werden. 

Anders sieht es in Englisch aus. Hier hätten sich die Kompetenzen aller Jugendlichen verbessert. Bildungsforscher führen das unter anderem auf Corona und den gestiegenen Medienkonsum zurück: Schüler hätten viel mehr Kontakt zu Englisch, sei es durch Filme oder Spiele, als zuvor.

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