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Nach schwerer Krebserkrankung: Warum Ex-Kripo-Kommissar mit 76 beim Trollinger-Marathon antritt

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Alfred Kulka hatte vor Jahren eine schwere Krebserkrankung. Die Heilung verlief positiv für den 76-jährigen Fleiner. Jetzt läuft er beim Trollinger Marathon die Zehn-Kilometer-Strecke. Was er Menschen in ähnlichen Situationen rät.

Alfred Kulka ist auch heute noch erfolgreicher Fußballer. Für seine Ehrenämter ist der Fleiner vielfach ausgezeichnet worden.
Foto: Andreas Veigel
Alfred Kulka ist auch heute noch erfolgreicher Fußballer. Für seine Ehrenämter ist der Fleiner vielfach ausgezeichnet worden. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

"Resignation ist keine Option. Man darf sich nicht hängen lassen." Das sagt sich Alfred Kulka immer wieder, als 2019 die Ärzte bei dem heute 76-jährigen Fleiner eine schwere Krebserkrankung diagnostizierten. "Mir musste der Magen entfernt werden", sagt er im Gespräch mit der Heilbronner Stimme über seine Erkrankung. Auf der Intensivstation denkt der Vater zweier Kinder und Opa von vier Enkeln oft, dass es zu Ende geht. Einen positiven Schub haben dem ehemaligen Kriminalhauptkommissar die Worte von Professor Dr. Uwe Martens gegeben: "Herr Kulka, wir wollen Sie wieder gesund machen", habe der Chefarzt der Medizinischen Klinik III an der SLK-Klinik nicht nur einmal gesagt.

Jetzt ist der Erfolg sichtbar: Am 5. Mai läuft der gebürtige Neckarsulmer beim 22. Heilbronner Trollinger-Marathon die Zehn-Kilometer-Strecke. Dass er ins Ziel im Frankenstadion kommt, steht für Alfred Kulka außer Frage. Sein sehnlichster Wunsch dabei: "Ich möchte an diesem Tag unter einer Stunde und 30 Minuten laufen." Vor seiner Erkrankung war er 14 Mal am Start des Trolli-Halbmarathons.

76-jähriger Alfred Kulka läuft nach Krebserkrankung Trollinger-Marathon

Dass sich Alfred Kulka dieser Herausforderung stellen kann, hat viel mit Sport zu tun. Schon in jungen Jahren, als er eine Lehre zum Universalfräser absolviert, ist der Fußballplatz seine zweite Heimat. In der Jugend kickt er bei der Sportvereinigung Neckarsulm sehr erfolgreich unter anderem mit Dieter Dollmann, Horst Graf und Alfred Zwickel. Kulka spielt mit Amorbach in der Zweiten Amateurliga. Er trägt die "10": "Der Günter Netzer war immer mein Vorbild."

Alfred Kulka war bester 400-Meter-Läufer bei der Polizei

1973 findet der stets gut aufgelegte junge Mann den Weg zur Polizei. Nach der Bereitschaftspolizei und dem Streifendienst wechselt er zur Kripo, arbeitet viele Jahre im Jugenddezernat und im Führungs- und Einsatzstab. In seinen letzten Jahren vor der Pensionierung wirkt Kulka in der Prävention. Sein ständiger Begleiter: der Sport. Stolz erzählt er, dass er einmal bester 400-Meter-Läufer bei der Polizei war.

Nach seinem Ruhestand betreut Kulka, der 28 Jahre für die CDU im Fleiner Gemeinderat saß sowie dem Kreistag und dem Regionalverband Heilbronn-Franken angehörte, die Ü 60-Fußball-Bezirksauswahl Unterland. Als heute 76er coacht Kulka, der 16 Jahre lang auch Außenstellenleiter der Opferhilfe Weißer Ring war, die Ü 70-Fußballer, die 2019 württembergischer Meister geworden waren. Fit hält und hielt sich der Sportsmann über Leistungen für das Sportabzeichen. 44 Mal steht es in der Chronik, und fast alle wurden in Gold abgelegt.

Neben den sportlichen Aktivitäten genießt Alfred Kulka sein "neues" Leben im Kreis der Familie und auf seiner Streuobstwiese am Haigern. Hierher kommt er gerne, mal zum Mähen, mal zum Bäume schneiden - und mal zum Nachdenken, wie sein Leben verlaufen ist: "Sport ist für mich Lebensqualität - und ich hatte sehr viel Glück."

 
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