Glasfaserausbau in der Region Heilbronn-Franken kommt voran
In sechs bis sieben Jahren soll die Region Heilbronn-Franken flächendeckend mit einem Glasfasernetz überzogen sein. Am Mittwoch unterzeichneten die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH und die Deutsche Giga-Netz GmbH eine Kooperationsvereinbarung. Baustart soll noch in diesem Jahr in Untergruppenbach sein.

Mit Lichtgeschwindigkeit im Internet surfen? In sechs bis sieben Jahren soll dies in der Region Heilbronn-Franken möglich sein, denn bis 2027/2028 soll das 4764 Quadratkilometer große Gebiet flächendeckend mit einem Glasfasernetz überzogen sein. Um dieses Ziel zu erreichen, unterzeichneten am Mittwoch im Landratsamt Heilbronn die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken (WHF) als Lotse und die Deutsche Giga-Netz GmbH (DGN) eine Kooperationsvereinbarung.
Bis zu zwei Milliarden Euro werden investiert
Darin verpflichtet sich die DGN, eigenwirtschaftlich den Glasfaserausbau bis in Haushalte und Unternehmen voranzutreiben. Bis zu zwei Milliarden Euro sollen dafür investiert werden. Zur Prozesssteuerung auf regionaler Ebene und zur Unterstützung der 90 Kommunen hat vor wenigen Wochen das Gigabit-Kompetenzzentrum (GKZ) unter dem Dach der WHF seinen Betrieb aufgenommen. Starten soll das Großprojekt noch in diesem Jahr in Untergruppenbach, gefolgt von Brackenheim und Neckarsulm. Nicht dabei sind die Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises. Sie waren früher aktiv und setzten auf einen anderen Anbieter.
Von einem "wichtigen Meilenstein" für die Digitalisierung der Region Heilbronn-Franken sprach vor der Vertragsunterzeichnung der WHF-Vorsitzende und Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel. Für ihn ist eine flächendeckende Infrastruktur "unabdingbar für eine starke Region". Dies gelte sowohl für Unternehmen als auch für die privaten Haushalte.
Es wird kein elitäres Glasfasernetz verlegt

In diesem regionalen Ansatz sieht Soeren Wendler, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei der DGN, einen großen Mehrwert für sein Unternehmen: "Das abgestimmte Vorgehen in den Kommunen ist eine ausgezeichnete Grundlage für unsere Investitionspläne in der Gigabitregion Heilbronn-Franken." Wert legt Wendler darauf, dass kein elitäres Glasfasernetz verlegt wird: "Wir wollen jedermann den Zugang zu unserem schnellen und zukunftssicheren Internet ermöglichen", erklärte er. Der Einstiegspreis für Internet Flatrate mit 300 Mbit/Sekunde im Download und 150 Mbit im Upload kostet monatlich 44,90 Euro brutto.
Gigabit-Kompetenzzentrum hat Betrieb aufgenommen
Dieser regionale Ansatz drückt sich auch im Gigabit-Kompetenzzentrum (GKZ) aus, das WHF-Geschäftsführer Andreas Schumm auf den Weg gebracht hat. Auch er sprach gestern von einem "bedeutsamen Tag". Operativ unterstützt wird das GKZ von den Spezialisten der tktVivax GmbH mit Sitz in Berlin. "Wir sind der Sparringspartner für die Kommunen und stehen für technische Fragen sowie bei Planungs-, Genehmigungs- und Bauprozessen zur Verfügung", betonte Geschäftsführer Dirk Fieml.
Spielregeln beim Vertragsbeitritt sind definiert
Die Kooperationsvereinbarung ist für Dr. Nicolas Sonder von der Rechtsanwaltsgesellschaft PwC ein "ausgeklügeltes rechtliches Konstrukt", das auf sicherem Boden stehe. Die Kommunen seien zu nichts verpflichtet, doch mit dem Vertragsbeitritt seien die Spielregeln definiert. Mit mehr als einem guten Dutzend Heilbronner Landkreiskommunen werden die Planungsaktivitäten bereits vorangetrieben.