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Mit dem Ausbau des Nadelöhrs auf der S4-Strecke hapert es

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Die Bürgermeister von Schwaigern und Leingarten sind sich einig: Der Stadtbahn-Lückenschluss ist dringend. Sie drängen auf den zweigleisigen Ausbau des Nadelöhrs, um die Pünktlichkeit der Züge zu verbessern. Wo hakt es dann noch?

Von Carsten Friese
Im Fokus: die eingleisige Stadtbahn-Strecke zwischen Leingarten und Schwaigern. Ist ein Zug zu spät, müssen andere warten, was neue Verspätungen bringt.
Foto: Friese
Im Fokus: die eingleisige Stadtbahn-Strecke zwischen Leingarten und Schwaigern. Ist ein Zug zu spät, müssen andere warten, was neue Verspätungen bringt. Foto: Friese  Foto: Friese, Carsten

Die Diskussion um nötige Verbesserungen auf der Stadtbahnstrecke S 4 hält weiter an. Dort, wo eigentlich nach Angaben von Stadtbahnbetreiber AVG der Ausbau eines eingleisigen Teilstücks zwischen Leingarten und Schwaigern auf zwei Gleise vorgesehen ist, stocken nach Stimme-Recherchen zwischen Landratsamt und Verkehrsministerium die Planungen.

Konkret ist noch nichts in die Wege geleitet, auch die Bürgermeister der zwei Anlieger-Gemeinden haben keine Informationen über detaillierte Planungen. Beide sprechen sich klar für einen Ausbau des Nadelöhrs aus.

Bürgermeisterin Rotermund macht Druck

Für Schwaigerns Rathauschefin Sabine Rotermund hat der Ausbau der eingleisigen Strecke hohe Priorität. "Wir drängen natürlich darauf, dass es baldmöglichst vorangeht." Bisher gebe es vom Landratsamt noch keine konkrete Rahmenplanung. Wenn man einbezogen werde, werde man sich auch entsprechend einbringen und das Projekt fördern. Für Rotermund braucht die Region zwingend einen verbesserten öffentlichen Nahverkehr. "Wir brauchen pünktliche Züge, damit für die Bürger eine Verlässlichkeit da ist."

Die Kapazitäten reichten in den Stadtbahnen zudem vor allem zu Schulzeiten kaum aus. Da sei es "sehr knapp bemessen und gedrängt". Für die Rathauschefin ist das Landratsamt bei der Planung am Zug, das Land beim Ausbau. Auf alle Fälle müsse sich bei dem Projekt baldmöglichst etwas tun.

Bürgermeister Steinbrenner sieht das Land in der Verantwortung

Auch Leingartens Bürgermeister Ralf Steinbrenner sagt für seine Gemeinde, dass man "natürlich höchst interessiert ist, dass der zweigleisige Ausbau und der Lückenschluss kommt". Als Gemeinde stehe Leingarten als "letzte in der Kette". Steinbrenner sieht indes in erster Linie das Land in der Verantwortung als Träger des öffentlichen Nahverkehrs.

Das Land sei von der Raumschaft und dem Stadtbahnbetreiber AVG informiert worden, dass es durch die eingleisige Strecke im Falle verspäteter Stadtbahnen zu deutlichen Folgeverspätungen komme - weil Züge dann zum Beispiel in Eppingen oder Schwaigern lange stehen bleiben müssen, bis der verspätete Zug das Nadelöhr passiert habe. "Das Heft des Handelns" liegt für Steinbrenner eindeutig beim Land. Aber auch die AVG müsse darlegen, was an Möglichkeiten und Potenzial zum Beispiel an Zügen da sei.

Die Gemeinde Leingarten stehe am Ende des Flaschenhalses auf dem Weg nach Heilbronn. Die Stadtbahnen seien oft schon voll, der Zustand sei schlecht und sollte "dringend" verbessert werden.

Wie viel der Ausbau kosten könnte

3,2 Kilometer Stadtbahnstrecke müssten ausgebaut werden, um eine nach Ansicht des Verkehrsclub-Regionalverbands (VCD) spürbare Verbesserung zu erreichen. Das Verkehrsministerium teilte am Freitag mit, dass es seit der ersten Stimme-Anfrage vor fünf Wochen beim Planungsstand "keinen neuen Sachstand" gibt. Die geschätzten Ausbaukosten gab die AVG mit 13 bis 15 Millionen Euro an.

 

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