Mineralfreibad Oberstenfeld bekommt neues Energiekonzept
Das Konzept entwickelt der Zweckverband zusammen mit dem Fraunhofer-Institut. Es sieht unter anderem die Teilüberdachung des Parkplatzes mit Photovaltaikanlagen und die Einrichtung von E-Ladesäulen vor.

Das Mineralfreibad Oberes Bottwartal soll klimaneutral werden und sich in Zukunft möglichst autark mit Energie versorgen. Dazu wird aktuell ein Konzept entwickelt, das die Teilüberbauung des Freibadparkplatzes mit Photovoltaikanlagen vorsieht. Diese sollen auch die Energie für Ladestationen liefern, an denen die Freibadgäste ihre Elektrofahrzeuge auftanken können. Stromüberschüsse könnten zudem ins Netz eingespeist oder lokal beziehungsweise regional vermarktet werden.
Anlage bietet sich für Solaranlage an
"Diese Idee kam uns im Zuge der Energiekrise, als wir nach Möglichkeiten für den Einsatz alternativer Energien gesucht haben", sagt Oberstenfelds Bürgermeister Markus Kleemann, zugleich Vorsitzender des Zweckverbands Mineralfreibad Oberes Bottwartal. Die Lösung habe nahe gelegen: "Das Bad ist geradezu prädestiniert für die Nutzung von Photovoltaik. Am meisten Energie benötigen wir in den Sommermonaten, wenn die Sonne davon reichlich liefert."
Im Zentrum der Planung, die bereits im kommenden Jahr in die Umsetzung gehen könnte, steht die Teilüberdachung der bereits befestigten und damit ohnehin bereits versiegelten Parkfläche. Kleemann sieht darin mehrere Vorteile sowie Chancen für Synergieeffekte: "Zum einen erzeugen wir durch die Ausstattung mit Photovoltaik saubere Solarenergie. Zum anderen stehen die Fahrzeuge im Schatten und heizen sich so weniger auf.
Es schadet auch nicht, dass der Parkplatz damit auch ansprechender gestaltet wird." Außerdem könnten E-Ladestationen direkt angeschlossen werden, so dass Freibadbesucher vom E-Bike bis zum Wohnmobil jegliche Fortbewegungsmittel mit Elektromotor aufladen können. "Im Gegensatz etwa zum Einkauf hält man sich im Bad in der Regel mehrere Stunden auf - das reicht aus für einen Ladevorgang", ist der Zweckverbandsvorsitzende überzeugt.
Untersuchungen zur Energieüberschuss
Für das ambitionierte Projekt hat der Zweckverband das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE aus Freiburg mit ins Boot geholt, wo die Idee laut Kleemann begeistert aufgenommen wurde. Das Institut untersucht derzeit, wie mit der überschüssigen Energie im gesamten Jahreslauf am besten umgegangen werden kann. Mit dem renommierten Partner an seiner Seite verspricht sich der Zweckverband auch gute Chancen auf eine Finanzspritze vom Land. Das hat vor kurzem ein Förderprogramm ausgerufen, das die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf bestehenden Parkplatzflächen ab einer bestimmten Zahl an Stellplätzen in einem ersten Schritt mit insgesamt 2,5 Millionen Euro unterstützt.
Auch wenn laut Kleemann die Kosten der Maßnahme derzeit noch nicht genau beziffert werden können, verspricht er sich durch Stromeinspeisung und Fördermittel eine zügige Amortisierung der Investition. Fest steht aber: Durch die Teilüberdachung sollen auch alle bisher außerhalb der Badesaison auf dem Parkplatzareal angebotenen Aktivitäten weiterhin möglich sein.
Land stellt Förderung in Aussicht
Damit aus versiegelten Flächen Sonnenkraftwerke werden können, unterstützt das Land Baden-Württemberg mit einem im März gestarteten Förderprogramm die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Parkflächen ab einer Größe von 35 Stellplätzen. Die Höhe des Zuschusses - bis zu 250 000 Euro - richtet sich dabei nach Art und Leistung der Anlage.