Micha von der Rampe von Stadt Lauffen "enttäuscht" – keine Ausnahme für "Partyanimal"-Sänger
Der TikTok-Star und Ballermann-Sänger verlegt die Winterversionen seines "Dahoim Feschd" in die Alter Kelter nach Brackenheim-Meimsheim. Auflagen seitens der Stadt Lauffen lassen für ihn keine Alternative zu.

Witzige Videos in den sozialen Medien, prächtig gelaunt am Ballermann auf Mallorca und als mitreißender Entertainer auf seinen eigenen Konzerten. So kennt man Micha von der Rampe. Doch nach Lachen ist dem Content Creator, dem allein auf der Videoplattform TikTok mehr als eine Million Menschen folgen, derzeit nicht zumute. "Ich bin einfach enttäuscht", erklärt der 27-Jährige aus dem Zabergäu bei Heilbronn, der stets mit einer blauen Tuba auftritt.
Am 25. und 26. Januar 2024 hätten auf dem Landgut Steng in Lauffen die beiden Winterversionen seines Konzertevents "Dahoim Feschd" stattfinden sollen. Donnerstags die sogenannte "Kinderpunschedition 2.0", eine Show vornehmlich für den Nachwuchs, und freitags die "Glühweinedition 2.0". Doch die Stadt Lauffen im Landkreis Heilbronn hat Micha Kible, wie der Content Creator Micha von der Rampe mit bürgerlichem Namen heißt, nun nach eigener Aussage einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Micha von der Rampe: Keine annehmbaren Konzerte in Lauffen möglich
Micha von der Rampe aus Brackenheim bei Heilbronn erklärt: "Im Januar dieses Jahres haben die beiden Indoor-Events bereits auf dem Landgut Steng stattgefunden. Doch nun hat die Lauffener Stadtverwaltung mir als Veranstalter und den Besitzern des Landguts Auflagen verhängt, die ein Durchführen der Konzerte in annehmbarer Form unmöglich machen."
Besonders bitter für Micha von der Rampe, den Sänger von Feiersongs wie "Partyanimal" und "Ehrenbande": Direkt nach den beiden Winterversionen des "Dahoim Feschd" im vergangenen Januar startete er den Vorverkauf für das Doppelkonzert in zweieinhalb Monaten.
Sondergenehmigung für erste "Dahoim-Feschd"-Winterkonzerte im vergangenen Januar
Die Enttäuschung auf Seiten Kibles kann Lauffens Bürgermeisterin Sarina Pfründer nicht nachvollziehen. Sie erklärt: „Das Landgut Steng ist ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Gastronomie und Festsaal, aber keine Konzerthalle. Die genehmigten Bestuhlungsplätze sind aus Brandschutzgründen auf 144 Personen begrenzt.“
Dem Eigentümer des Landguts Steng sei laut Pfründer bekannt gewesen, dass ein Event in dieser Form dort nicht wiederholbar ist. Beim vergangenen Doppelkonzert habe die Stadtverwaltung Kible eine einmalige Sondererlaubnis erteilt, da man dem jungen Musiker entgegenkommen und ihm den Druck nehmen wollte, kurz vor der Veranstaltung einen neuen Austragungsort zu suchen.
Stadthalle in Lauffen keine Alternative für Micha von der Rampe
Lauffens Bürgermeisterin Sarina Pfründer: "Man ist damals davon ausgegangen, dass er die Details der strengen Eventauflagen eines landwirtschaftlichen Betriebs nicht kennt. Deshalb diese einmalige Ausnahme. Aber auch Herr Kible hat gewusst, dass eine Veranstaltung in dieser Form auf dem Landgut Steng nicht erneut möglich ist." Denkbar sei ein Konzert etwa in Verbindung mit einem Hoffest. Aber dabei dürfe der Veranstalter keinen Eintritt verlangen.
"Wir unterstützen solche Events, wo es möglich ist", erklärt Lauffens Bürgermeisterin Sarina Pfründer. "Der Verwaltung sind rechtlich aber die Hände gebunden." Micha von der Rampe habe als Alternative die Lauffener Stadthalle angeboten bekommen. Doch die habe er abgelehnt. Die Bürgermeisterin: "Ich finde es unüblich, dass Herr Kible mit dem Wissen der einmaligen Ausnahme in den Vorverkauf geht und das Landgut als Konzertlocation einplant."
Keine klaren Aussagen der Lauffener Stadtverwaltung?
TikTok-Star Micha von der Rampe aus dem westlichen Landkreis Heilbronn möchte dies so nicht stehen lassen: "Ich bin davon ausgegangen, dass ich auch dieses Mal eine Sondergenehmigung bekomme. Mir war zu keiner Zeit klar, dass das eine einmalige Sache gewesen sein soll."
Ärgerlich findet er zudem, dass es seiner Ansicht nach nur halbgare Aussagen seitens der Stadtverwaltung gegeben habe. Micha von der Rampe: "Man wollte mir die Veranstaltung weder genehmigen noch verbieten. Hätte ich vor Monaten sicher gewusst, dass es nicht klappt, hätte ich mehr Planungssicherheit gehabt."
Lockerere Rahmenbedingungen für Events?
Die vorgeschlagenenen Alternativen – in Form eines Hoffests oder in der Lauffener Stadthalle – seien keine Optionen. "Ein Hoffest ohne Eintritt würde die Kosten der 'Dahoim-Feschd'-Winterversionen nicht einmal annähernd decken. Und die Stadthalle hat nicht das Flair, das ich mir vorstelle", sagt Micha von der Rampe. Als neue Location hat er die Alte Kelter in Brackenheim-Meimsheim auserkoren. Dort soll das Doppelkonzert am anvisierten Termin, am 25. und 26. Januar 2024, stattfinden.
Auch Gebhard Steng, Betriebsleiter des Landguts in Lauffen, ist mit dem Verlauf nicht glücklich. "Wir hätten die Konzerte gerne wieder durchgeführt." Allerdings wünscht er sich, dass man auch auf Landesebene die Auflagen lockert. "Musik und Wein gehören für mich beispielsweise zusammen. Über die Bedingungen solcher Events könnte man nochmal großzügiger nachdenken."
Ähnlich sieht es auch Micha von der Rampe: "Beim letzten Mal hat es keinerlei Zwischenfälle gegeben. Die Polizei hat nichts beanstandet." Doch im Januar pilgern die "Partyanimals" ins rustikale Kelterambiente der Alten Kelter in Brackenheim-Meimsheim und feiern dort den Mann mit der blauen Tuba.