Meinung: Die Regierung ist selbst Schuld, dass die Menschen ihr in der Corona-Krise immer weniger vertrauen
Es ist nicht überraschend, dass die Menschen in der Region das Krisenmanagement der Bundesregierung schlechter bewerten als noch vor einem Jahr. Maskenskandale und Versäumnisse auf Landesebene haben dazu beigetragen, meint unsere Autorin.
Manchmal fühlt sich diese Pandemie doch an wie ein Déjà-vu: Wir schlittern in den nächsten Corona-Herbst mit Ansage, mit dem einzigen Unterschied, dass es jetzt Impfungen gibt, die aber nicht schnell genug voranschreiten. Sowohl die Bundes- als auch die Landesregierungen wirken wie gelähmt: Huch, das Schuljahr geht ja schon wieder los, und wir haben immer noch keinen Plan. Haben wir da nicht von vergangenem Jahr noch etwas in der Schublade?
Viel zu spät kam die Debatte über mobile Luftfilteranlagen und CO2-Ampeln an Schulen und Kindertageseinrichtungen in Gang. Noch dazu hat kaum mehr ein Bürger den Durchblick, welche Corona-Regeln nun für welche Gruppe oder für welche Situation gelten und welche Richtlinien- oder Inzidenzwerte für die Entscheidungen zurate gezogen werden.
Politiker machen zum Beispiel durch skandalöse Maskendeals keine gute Figur
Da ist es wirklich nicht überraschend, dass die Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Regierung bei Menschen in der Region seit 2020 um 30 Prozentpunkte eingebrochen ist. Denn es geht ja nicht nur um verschlafene Chancen und ignorierte Warnungen, die bei den Bürgern zu Buche schlagen: Wenn Politiker gegenüber der Bevölkerung den Eindruck erwecken, dass sie sich an einer schlimmen Situation wie einer globalen Pandemie auch noch über dubiose Maskendeals bereichern oder fehlerhafte Mund-Nasen-Schutz-Exemplare an die Ärmsten in der Gesellschaft verteilen wollen, darf sich keiner über den Vertrauensverlust wundern.