Mädchen-Bande prügelt auf andere junge Frauen ein
Gewaltbereit und alkoholisiert: Polizei beschuldigt eine Gruppe Minderjähriger, 23 Taten begangen zu haben. Die Opfer der Mädchen-Bande waren meistens jung und weiblich.

Noch ist unklar, warum eine Gruppe Mädchen in Heilbronn in den vergangenen Wochen wiederholt auf andere junge Frauen und Jugendliche losgegangen ist. Der Polizei liegen seit Juli Anzeigen wegen Körperverletzung gegen die Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren vor. Dazu kommen weitere Delikte.
Die Ermittler bescheinigen der Mädchen-Gang eine hohe Gewaltbereitschaft. Bei einigen Taten sollen die 13- bis 15-Jährigen unter Alkoholeinfluss gestanden haben, teilt Polizeisprecherin Annika Grundbrecher auf Stimme-Anfrage mit. Insgesamt 23 Taten ordnet die Polizei den Jugendlichen zu.
Mädchen-Bande: Tatverdächtige unterstellen ihren Opfern Unwahrheiten
Es handele sich nahezu ausschließlich um Körperverletzungen, sagt Grundbrecher. Opfer seien zahlenmäßig unterlegene junge Frauen und Jugendliche gewesen. In den allermeisten Fällen habe die Gruppe teilweise bekannte als auch völlig unbekannte andere weibliche Jugendliche und junge Frauen angesprochen.
Die mutmaßlichen Täterinnen sollen ihren Opfern zunächst unterstellt haben, dass diese Kontakt zum Freund einer der jungen Tatverdächtigen hätten. "Diese Vorhalte sind bislang immer aus der Luft gegriffen und können als Provokationsgrund angenommen werden", sagt Grundbrecher.
Im weiteren Verlauf eskaliert die Situation
Im Rahmen dieser Provokation hätten die Täterinnen die jungen Frauen verbal beleidigt und bis hin zu Handgreiflichkeiten provoziert. Aufgrund der personellen Überlegenheit und der vorhandenen Gewaltbereitschaft suchten die Mitglieder der Bande die körperliche Auseinandersetzung. Dabei sollen sie gemeinsam auf die Geschädigten eingeschlagen und ihnen Tritte versetzt haben.
Die Bande soll ihre Taten mit dem Mobiltelefon gefilmt haben. Zuletzt kam es der Polizei zufolge vor gut einer Woche, am Samstag, 12. August, zu einer gefährlichen Körperverletzung im Bereich Sontheimer Landwehr, bei der zwei Frauen verletzt wurden.
Ab 14 Jahren droht ein Strafverfahren
Die Polizei ermittelt wegen Bedrohung, Beleidigung und gemeinsam begangener gefährlicher Körperverletzung. Die Mädchen kommen allesamt aus Heilbronn, wo sie auch ihre Taten verübten. Die Gruppe trat in unterschiedlichen Zusammensetzungen auf. Im Fall Sontheimer Landwehr waren der Polizei zufolge fünf Mädchen beteiligt. Die Zahl der Tatverdächtigen liegt den Ermittlern zufolge im niedrigen zweistelligen Bereich.
Die Kripo-Beamten des Haus des Jugendrechts zeigen alle Mädchen bei der Staatsanwaltschaft an. Diese wird die Vorwürfe prüfen. 13-jährige Kinder gelten in Deutschland als strafunmündig. Gemeinsam mit dem Jugendamt werden andere Sanktionsmöglichkeiten ergriffen. Den Mädchen ab 14 Jahren droht ein Gerichtsverfahren.
Kommentare öffnen



Stimme.de
Kommentare