Löwensteiner Platte: Heißer Treffpunkt für Biker
Nach zwei Jahren Zwangspause zieht es die Motorradfahrer wieder zum Motorradsicherheitstag auf die Platte.

Dr. Jürgen Wagner freute sich darauf, wieder einige Motorradkollegen zu treffen. Vor zwei Jahren gab es den Treffpunkt in Oberstenfeld noch, das Lokal existiert aber inzwischen nicht mehr. Von zu Hause in Schorndorf aus ist die Aussichtsplatte ein schöner Sonntagsausflug, jetzt muss sich alles nach Corona erst wieder finden.
Ob es das kleine Hotel in Torbole am Gardasee, wohin die Gruppe jedes Jahr fuhr, noch gibt, weiß er auch nicht. Früher ist er fast immer mit dem Motorrad zu seinem Arbeitsplatz in der Stuttgarter City gefahren, aktuell ist er überwiegend im Homeoffice. Den Führerschein hat er seit 43 Jahren, ein eigenes Motorrad konnte er sich erst vor 30 Jahren leisten. Er fährt gerne sportlich und seine BMW S 100 RR "geht ganz gut." Jetzt freut er sich auf seine Kollegen. Zur Platte sind es aber noch 300 Meter zu Fuß, die Strecke wird von hunderten geparkten Bikes verschiedener Größe und mit unterschiedlichen Kennzeichen gesäumt.
Polizei im Gespräch mit Bikern
Oben herrschte dann ein bunter Mix aus Biertischen, Bänken, Verkaufsstellen, Anbietern von Motorrädern und Zubehör. Mittendrin die Polizei. Seit 2004 trifft man sich hier zum Motorradsicherheitstag. Organisator ist Joachim Gehring. Aber auch Polizeipräsident Hans Becker fühlt sich hier wohl, obgleich seine Vespa zu den sparsam motorisierten Zweirädern gehören würde. Ein wichtiger Termin ist das auch für Yannick Zimmermann von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit. Für ihn ist es eine gute Gelegenheit, unverbindlich und ohne erhobenen Zeigefinger mit den Motorradfahrern ins Gespräch zu kommen. Dank artistischer Stunts von Big Bike Meet auf Hinter- oder Vorderrad war auch Spektakuläres zu sehen. Mit dabei auch Vertreter der DRK-Kreisverbände Ludwigsburg und Heilbronn, die erste Hilfe demonstrieren.
Mit der großen BMW sind Vivien Gosolits und Laura Pal nur gelegentlich im Einsatz. Die beiden Polizistinnen sorgen im Alltag auf der Autobahn für Sicherheit. Bei größeren sportlichen oder kulturellen Events nützen sie die Beweglichkeit der Zweiräder, für die sie besondere Schulungen erhalten. Der Nachteil ist, dass sie Absperrungen oder Pylonen nicht mitnehmen können.
Plötzlich steht ein Wildschwein auf der Fahrbahn
Ein Anziehungspunkt war der Fahrsimulator der Unfallkasse Baden-Württemberg. Jörg Unsinn ließ die Interessenten zum Eingewöhnen zunächst durch ein Stadtgebiet fahren. Dann taucht auf dem Bildschirm plötzlich ein Gabelstapler oder ein Wildschwein auf, und der Fahrer muss schnell reagieren.
Sehr spannend fanden das Dagmar und Reiner Wolf, die ihre Reaktionszeit beim zweiten und dritten Lauf erheblich reduzieren konnten. Nur einen Sonntagsausflug wollte Andreas Schächt aus Ostfildern mit seinem Sohn Lukas und dessen Freund Pascal Guth machen. Dass es hier auch etwas zum Essen und Trinken gab, nahmen sie gerne an.