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Bad Wimpfen
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Rundgang durch die neue Zentrale von Lidl Deutschland

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Die neue Zentrale von Lidl Deutschland hat den Betrieb aufgenommen. Ein bisschen wird es aber noch dauern, bis tatsächlich alle gut 1500 Beschäftigten in Bad Wimpfen angekommen sind. Wegen Corona befindet sich ein Großteil derzeit im Homeoffice. Wir durften einen Blick in den außergewöhnlichen Gebäudekomplex werfen.

Die neue Lidl-Deutschland-Zentrale aus der Vogelperspektive. Foto: Lidl
Die neue Lidl-Deutschland-Zentrale aus der Vogelperspektive. Foto: Lidl  Foto: Lidl

Alles ist so schön neu hier. Man kann es förmlich riechen - den Teppich, das Linoleum im Fitnessbereich, die frische Farbe auf den Fluren. Hin und wieder huschen noch Handwerker vorbei, die letzte Arbeiten erledigen. Doch seit wenigen Wochen arbeiten die ersten Beschäftigten von Lidl Deutschland in ihrer neuen Zentrale oberhalb von Bad Wimpfen. Teilweise haben sie nun einen spektakulären Blick - die Personabteilung etwa schaut in Richtung Böllinger Höfe und Heilbronn, der Einkauf auf Felder und Wiesen im Norden. Grün dominiert.

Kein Industriegebiet mehr

"Das ist ein Anblick, den wir von der Rötelstraße her gar nicht kennen", sagt Matthias Oppitz. Der Geschäftsleitungsvorsitzende von Lidl Deutschland, sein Büro ist jetzt im 4. Stock von Gebäude B, war bislang im Industriegebiet zwischen Heilbronn und Neckarsulm ansässig. Sein Blick ging auf Fabrikhallen und Zufahrtsstraßen. Auf 14 Standorte in Heilbronn und Umgebung waren seine Mitarbeiter verteilt. Nun kommen sie einer nach dem anderen hier zusammen.

90 Prozent der Mitarbeiter sind noch im Homeoffice

Matthias Oppitz im Fitnessbereich im Untergeschoss von Bau E.
Matthias Oppitz im Fitnessbereich im Untergeschoss von Bau E.  Foto: Seidel, Ralf

Ein bisschen wird es noch dauern, bis tatsächlich alle gut 1500 Beschäftigten von Lidl Deutschland im Kurstädtchen angekommen sind. Wegen Corona befinden sich nach wie vor etwa 90 Prozent von ihnen im Homeoffice. Immerhin war das Unternehmen darauf vorbereitet: Seit zwei Jahren wird schon weitgehend papierlos gearbeitet, sind Festnetztelefone gegen Handys und die PCs gegen Notebooks ausgetauscht. Und dennoch sagt Oppitz: "Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, zusammenzukommen."

Herzstück ist der "Boulevard"

Platz genug ist jedenfalls in den fünf großen Gebäuden, auf denen nicht bloß einfach A, B, C, D und E steht, sondern zum Beispiel "A wie anders". So ist es an der Tür zum Innenhof geschrieben. Aber die Bezeichnungen wechseln innerhalb des Gebäudes. Alles ist hier schließlich miteinander verbunden, und ein paar Wegweiser sind da schon nötig, nicht nur für Besucher. Etwa unten im "Boulevard", dem großen Saal zwischen den fünf Gebäuden. Für Oppitz ist er das Herzstück des Standortkonzepts, ein Raum zum Treffen bei einer Tasse Kaffee, zum Arbeiten an Projekten über die Abteilungen hinweg.

Natürlich sind die Bereiche logisch angeordnet. Dass der Einkauf in Gebäude C sitzt, liegt auch daran, dass sich hier im unteren Geschoss das Restaurant befindet - und die Testküche: Neue Produkte werden stets probiert, bevor sie in die Verkaufsregale kommen. Auch eine Testfiliale gibt es in den weitläufigen Trakten. Nicht nur, um zu schauen, wie die neuen Waren wirken - hier werden auch neue Ladenkonzepte und Techniken erprobt.

Viele Dienstleistungen für die Mitarbeiter

In den Eltern-Kind-Zimmern darf der Nachwuchs spielen.
In den Eltern-Kind-Zimmern darf der Nachwuchs spielen.  Foto: Seidel, Ralf

Ein bisschen Startup-Atmosphäre herrscht aber auch. Es gibt nicht nur 160 Besprechungsräume sowie Nischen und Lounges. Es gibt einen Paket- und einen Reinigungsservice. Eltern können einen der Eltern-Kind-Räume buchen: Während Mama oder Papa am Schreibtisch arbeiten, kann der Nachwuchs sich mit bereitliegendem Spielzeug beschäftigen. Ein Stockwerk tiefer ist der Fitness- und Gesundheitsbereich eingerichtet, mit allerlei Trainingsgeräten, aber auch einem Raum für Kurse. Sogar die Außenanlage ist darauf ausgelegt. "Die Joggingstrecke ist an die 900 Meter lang", erzählt Oppitz.

Insgesamt sei es darum gegangen, einen Mittelweg zu finden zwischen den kleinen, aber ruhigen Büroräumen, in denen die meisten Beschäftigten bisher arbeiteten, und einem lichtdurchfluteten, aber eher lauten Großraumbüro, erläutert Thomas Kobold, der als Bereichsleiter Führung und Kultur die Projektleitung für solche Fragen innehatte. Mit Nischen, Trennwänden, Kaffeeküchen auf den meisten Etagen und buchbaren Besprechungsräumen sei ein Kompromiss gefunden worden. Alles läuft übrigens über eine Karte: Parken, Zugang, Raumbuchung - und die Bezahlung im Restaurant und am Automaten.

 


Hintergrund

Der Gebäudekomplex am Westrand von Bad Wimpfen umfasst 22.000 Quadratmeter Bürofläche und vier Hektar Grundstücksfläche. Für die 1500 Mitarbeiter gibt es 1300 Parkplätze - aber auch einen Shuttle-Service zu den Bahnhöfen Bad Wimpfen, Bad Friedrichshall und nach Neckarsulm. Zudem wurden mehr als 200 Fahrradparkplätze ausgewiesen. Das Restaurant hat 580 Plätze, davon 140 draußen. Der Fitnessbereich ist 1500 Quadratmeter groß. Zu den Baukosten werden keine Angaben gemacht. 

 
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