Reaktivierung der Krebsbachtalbahn: Land, Bund und Bahn finanzieren Querungen
Die Grünen-Abgeordneten Köhler und Katzenstein bringen ein Thema ins Spiel, das in Bad Rappenau Gegner einer Reaktivierung der Krebsbachtalbahn umstimmen soll: Die Finanzierung einer Bahnunterführung hinter dem Schlosspark durch Bund, Land und Bahn.

Bei der nächsten Gemeinderatssitzung der Stadt Bad Rappenau geht es am Donnerstag, 29. September, um die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens "Reaktivierung Krebsbachtalbahn". Im Vorfeld bringen nun Landtagsabgeordnete der Grünen überraschend ein Thema ins Spiel, das vor Ort seit 2017 auf Eis liegt: die Unterführung der Bahnlinie in der Straße Hinter dem Schloss.
Bürgerbegehren Krebsbachtalbahn
Trotz täglicher Rückstaus und der Beschwerden von Bewohnern über zu häufige und zu lange Schrankenschließungen war die Querung der Bahnlinie unter anderem wegen der ungeklärten Finanzierung gestoppt worden. Das Projekt scheiterte vor allem an der damals noch ungeklärten Zukunft des Gemeindefinanzierungsgesetzes.
In einer Pressemitteilung bringen die beiden Grünen Landtagsabgeordneten Erwin Köhler (Wahlkreis Eppingen) und Hermino Katzenstein (Wahlkreis Sinsheim) nun das Thema Krebsbachtalbahn mit der Bahnunterführung zusammen.
Wörtlich schreiben sie, die Krebsbachtalbahn habe eine weitere Hürde genommen: Eine Unterführung in Bad Rappenau würde von Bund und Land finanziert. Die beiden Abgeordneten hatten vom Landesverkehrsministerium die Auskunft erhalten, dass Bund, Land und Bahn sich die Kosten für die Beseitigung niveaugleicher Eisenbahnkreuzungen teilen. Für die zwei Abgeordneten ist damit ein wichtiges Argument, "welches in der aktuellen Diskussion gegen die Reaktivierung" der Krebsbachtalbahn vorgebracht wurde vom Tisch: "Eine Unterführung ist möglich - ohne den kommunalen Haushalt zu belasten."
Die Nachricht der beiden Abgeordneten überrascht Oberbürgermeister Sebastian Frei allerdings nicht: Das Land wolle die Bahn stärken, daher sei die Rechtslage geklärt worden und als Fakt dem Rathaus und dem Gemeinderat bekannt: "Wir wissen, dass es ganz allgemein für Bahnkreuzungen gute Fördermöglichkeiten gibt."
Bei der Mitteilung handele es sich daher um allgemeine Information. Pläne für eine Unterführung in der Straße Hinter dem Schloss gibt es derzeit keine, "wir haben auch keinen Förderantrag gestellt". In Bad Rappenau hat ein anderes Projekt zur Verkehrsentlastung Vorrang: Dort soll die Kreisstraße von Bonfeld her kommend über eine Rampe an die Landesstraße angeschlossen werden - zur Umfahrung der Kernstadt.
Allerdings führe man die kommunalpolitische Diskussion um die Krebsbachtalbahn weiter, und hier würden Schrankenschließungen auch eine Rolle spielen, so Frei weiter.
Bahn Richtung Heidelberg und Mannheim
Köhler und Katzenstein hoffen trotzdem, dass Gemeinderäte, die sich bisher gegen die Krebsbachtalbahn ausgesprochen hätten, ihre Entscheidung nun überdenken. Das Bürgerbegehren zeige, dass in der Bevölkerung der Wunsch bestehe, eine umweltfreundliche und schnelle Verbindung in Richtung Heidelberg und Mannheim zu schaffen.