Kommentar zur Rückkehr zum Präsenzunterricht: Die Zeit für Konzepte drängt
Die Infektionszahlen steigen wieder an und der Blick in andere Staaten zeigt, wie gefährlich Virusmutationen sind. Trotzdem geht das Land nun bei den Schulöffnungen den nächsten Schritt − und weitet den Präsenzunterricht aus. Ärgerlich, dass man bei Schnelltests noch nicht so weit ist.
Die Infektionszahlen steigen wieder an und der Blick in andere Staaten zeigt, wie gefährlich Virusmutationen sind. Trotzdem geht das Land nun bei den Schulöffnungen den nächsten Schritt – und weitet den Präsenzunterricht aus. In der Abwägung zwischen dem Gesundheitsschutz und den sozialen sowie bildungspolitischen Folgen verschiebt sich die Gewichtung – und gerade in Baden-Württemberg wollen die politischen Akteure mit Öffnungen kurz vor der Landtagswahl positive Signale an die Bevölkerung senden.
Welche Folgen die Erweiterung des Präsenzbetriebs – diesen gab es zuletzt nur für Abschlussklassen sowie teilweise an den Grundschulen – für das Infektionsgeschehen hat, hängt zum einen davon ab, wie die AHA-Regeln in den Schulen umgesetzt werden. Hier sind auch die Verantwortlichen vor Ort gefragt. Sie hatten jetzt genügend Zeit, um entsprechende Konzepte für ihre Schulen zu entwickeln.
Ärgerlich auf politischer Ebene ist das Desaster bei der Bereitstellung von Schnell- und Selbsttests. Diese sind elementar, um die Infektionslage zu überblicken – auch im Bildungsbereich. Es muss die Zusage eingehalten werden, allen Mitarbeitern an den Schulen mehrmals pro Woche einen Test zu ermöglichen. Die Zeit drängt, denn durch die weiteren Öffnungen wird an den Schulen die Zahl der Kontakte drastisch zunehmen.