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Klimaschutzagentur des Landkreises Heilbronn hat jetzt einen Namen

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46 Kommunen, 46 unterschiedliche Herangehensweisen in Sachen Klimaschutz. Bei der Arbeit an Konzepten oder bei Förderanträgen soll in Zukunft die Klimaschutzagentur "make it" unter die Arme greifen.

Landrat Norbert Heuser (3. von links) mit dem fünfköpfigen Team der Klimaschutzagentur um Gründungsgeschäftsführer Jonathan Wein (links).
Landrat Norbert Heuser (3. von links) mit dem fünfköpfigen Team der Klimaschutzagentur um Gründungsgeschäftsführer Jonathan Wein (links).  Foto: Hofmann, Elfi

Mit der Gründung einer eigenen Klimaschutzagentur ist der Landkreis Heilbronn im Gegensatz zu anderen Kreisen in Baden-Württemberg zwar etwas spät dran gewesen. Dafür hat es der Name nun in sich: "make it" heißt die GmbH, denn "es geht nicht nur um Energie und Nachhaltigkeit", sagt Gründungsgeschäftsführer Jonathan Wein. "Einfach nur Energieagentur wäre zu beschränkt und zu wenig gewesen."

Wenig haben Wein und seine vier Teammitglieder schließlich nicht vor. Die Agentur soll als zentrale Anlaufstelle für die 46 Kommunen im Kreis dienen, wenn es um Fragen zur Kommunalen Wärmeplanung, Photovoltaikanlagen oder Sanierungsberatung geht.

Klimaschutzagentur des Landkreises Heilbronn: Jährliche Grundfinanzierung von 500.000 Euro

Der jährlichen Grundfinanzierung von 500.000 Euro hatte der Kreistag im Dezember 2022 zugestimmt, im April übernahm Wein die Aufgaben des Gründungsgeschäftsführers und baute - damals noch Einzelkämpfer, nun Kopf eines Fünferteams - die Agentur auf.

Jetzt hat das Kind einen Namen, der als Akronym zu verstehen ist, etwa M für Mitmachen, A für Anpacken oder E für Erde. "Die Buchstaben stehen aber auch für Werte, Ideen und Ziele der Agentur", sagt Wein. Die Kommunen im Kreis sollen in strategischen Fragen beraten werden, viele hätten weder das erforderliche Personal noch das Wissen. Das beginne bereits bei den Förderanträgen, sagt Wein: "Sie sind kompliziert und zeitintensiv."

Klimaschutzagentur des Landkreises Heilbronn: Den Kommunen zielgerichtet helfen

Bei solchen Problemen wolle die Agentur anpacken, ohne sich allerdings auf eine Strategie zu beschränken. "Wir wollen zielgerichtet helfen", erklärt Wein. Nicht jede Kommune könne sich um alles alleine kümmern. Dass nicht alle Städte und Gemeinden im Landkreis auf dem gleichen Stand sind und unterschiedliche Herangehensweisen haben, sei kein Problem. Individuelle Beratung und Betreuung stehen im Vordergrund.

Im Detail können sich die Kommunen bei der Agentur melden, wenn sie Hilfe benötigen, beispielsweise beim Ausbau von PV-Anlagen auf Dächern öffentlicher Gebäude. "Ein Mitarbeiter erstellt dann Pläne, berechnet die Kosten und empfiehlt Modelle", erklärt Wein die Vorgehensweise. Ähnlich läuft es beim Energiemanagement, das bereits durch wenige Änderungen am Benutzerverhalten wie Umrüstung auf LED erfolgreich sein könne.

Klimaschutzagentur des Landkreises Heilbronn: Eintrag ins Handelsregister ist für April geplant

In der Dezembersitzung des Kreistags soll der nötige Beschluss zur Gründung der Agentur gefasst werden und damit der offizielle Start erfolgen. "Das Thema genießt hohe Priorität", blickt Landrat Norbert Heuser zuversichtlich auf die Abstimmung. Zum 1. April 2024 soll die Agentur im Handelsregister eingetragen werden.

Die GmbH hat dann zwei Gesellschafter: Neben dem Landkreis Heilbronn mit 74,9 Prozent wird der Kommunale Klimaschutzverein Kreis Heilbronn, dessen Mitglieder die 46 Kommunen sind, mit 25,1 Prozent beteiligt. "Damit ist eine direkte Identifikation möglich", sagt Wein. Pro Jahr zahlen die Kommunen einen Beitrag von 150 Euro. Komplett umsonst werden die Leistungen allerdings nicht sein, denn die Agentur soll irgendwann auch finanziell auf eigenen Beinen stehen und vielleicht sogar weiter wachsen.

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