Kommentar: Kein Weg zurück beim Elektroauto

Keine Frage: Es gibt gute und zutreffende Argumente für und gegen das Elektroauto. Klar ist aber auch, dass es ohne eine Elektrifizierung des Antriebsstrangs in Europa und vielen anderen Teilen der Welt mittelfristig nicht mehr gehen wird. Seit Jahresbeginn darf beispielsweise in der EU der Flottenverbrauch aller Modelle eines Herstellers im Schnitt maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer betragen. Sonst drohen hohe Strafen. Das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,6 Litern Diesel oder 4,1 Litern Benzin. Das sind Werte, die selbst mit einem Kleinwagen kaum zu erreichen sind. Daher gibt es keinen Plan B zum E-Auto. Anders sind die Grenzwerte nicht zu schaffen.

Eine Zeit lang schien es, als ob Tesla mit seinen Stromern der deutschen Konkurrenz davonfährt. Nun zeigt sich: Beim Thema E-Autos kommen Audi und seine Konkurrenten genau zur richtigen Zeit. In den nächsten Jahren wird die Elektromobilität weiter deutlich an Fahrt aufnehmen. Die Marke mit den vier Ringen hat im Vergleich zu ihren Mitbewerbern den Vorteil, dass man sich innerhalb des VW-Konzerns die Entwicklungskosten teilen kann und die Plattformen bei verschiedenen Marken nutzbar sind.

Nun muss aber der Audi-Standort Neckarsulm darauf achten, nicht den Anschluss zu verlieren. Der neue E-Tron GT ist zwar eine Ikone, aber eine mit geringen Stückzahlen. Bis das erste, rein elektrische Volumenmodell in die Region kommt, werden noch Jahre vergehen. Weitere E-Autos müssen folgen. Hier wartet viel Arbeit auf Werkleiter Fred Schulze, der am 3. Mai seinen ersten offiziellen Arbeitstag hat.