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Ellhofen
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In Ellhofen regnet es Bonbons und Sägespäne

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Tausende von Zuschauern säumen die Straßen beim Faschingsumzug der Sulmtalnarren am Sonntagnachmittag. 2300 Teilnehmer in mehr als 150 Gruppen machen mit.

Von Thomas Dorn
 Foto: Mugler, Dennis

Die drei Posaunisten haben sichtlich Spaß an der kleinen Improvisation. "Wir spielen uns warm", sagt Andreas Jung schmunzelnd und pustet kräftig in sein rotes Instrument. Kunststoff statt Blech. "Das ist wesentlich leichter - und schön bunt", erklärt Jung. In wenigen Minuten startet der Faschingsumzug der Sulmtalnarren Ellhofen (SNE), und er und seine Kollegen Bernhard Keuler und Dirk Schillinger werden als Teil des örtlichen Musikvereins ganz an der Spitze marschieren.

Viel Gedränge im Ortskern

Es ist der erste der großen Unterländer Umzüge. 65 Vereine mit etwa 2300 Teilnehmer in mehr als 150 Gruppen haben sich bei Zugmarschall Peter Wiederhold angemeldet. Zwei Stunden wird es dauern, bis sie alle an dem Heer der Zuschauer vorbeimarschiert sind. Tausende sind gekommen und säumen am Sonntagnachmittag die Straßen, vor allem im Ortskern herrscht richtig Gedränge.


 Foto: Mugler, Dennis

Die Leute sind warm eingepackt. Es weht ein kräftiger Wind. Aber es bleibt trocken, und das ist das Wichtigste. Charles und Denise Lippmann aus Weinsberg-Wimmental sind schon eine Stunde vor Beginn des Umzugs gekommen, um ihre Klappstühle an einer strategisch günstigen Stelle zu postieren. "Ich mag die Atmosphäre, und mir gefallen die Kostüme", sagt Denise Lippmann. "Es gibt viel zu sehen."

Auch die Zuschauer sind kostümiert

Etliche Zuschauer haben sich verkleidet, tragen bei zum bunten Gesamtbild. Bianca Hirn und Andreas Zipf aus Schöntal im Hohenlohekreis zum Beispiel. Sie haben sich für quergestreifte Häftlingskleidung entschieden. "Ihre Eltern haben einen schönen Faschingsfundus", sagt Zipf mit Blick auf seine Freundin. Im Nonnenkostüm ist Katja Willhauk aus Obersulm-Sülzbach mit ihren Freundinnen in den Nachbarort gekommen. "Ich freu" mich vor allem auf die Garden. Die Kinder sind das Schönster am Fasching."

 Foto: Mugler, Dennis

Gardemädchen marschieren viele mit in der närrischen Schlange. Aber es sind vor allem die Hexen und Maskenträger, die für Gaudi sorgen, ob sie nun Sulzfelder Waldknozer, Schreggen vom Völlerstein oder Reichenbacher Holzkatzen heißen. Manche sehen ein bisschen furchteinflößend aus, andere eher lieb, aber fast alle treiben gerne Schabernack, bewerfen vor allem hübsche junge Frauen mit Papierschnipseln oder Holzspänen.

Popcorn, Lutscher und Schokoriegel

Das mag nicht jede. Den Süßigkeitenregen lassen sich dagegen alle gern gefallen. Popcorn und Bonbons, Schokoriegel und Lutscher werden geworfen, auch mal eine Packung Mehl oder ein Spülschwamm. Und beim Männerballett des Gundelsheimer Carnevalvereins gibt es Alternatives: saure Gurken. Mit etwa 90 Teilnehmern, zehn Gruppen und drei Fahrzeugen stellt der GCV eine der größten Truppen. Rund 50 Fahrzeuge werden gezählt, und bei manchen großen Zugmaschinen haben die Ordner alle Mühe, sie durch das Spalier der Zuschauer zu lotsen.

 

 

Richtig Dampf machen die Guggenmusiken. Rund ein Dutzend Kapellen verteilen sich im Zug. Sie beeindrucken nicht nur mit ihren ohrenbetäubenden, aber trotzdem schönen Rhythmen, sondern genauso mit ihren phantasievollen Outfits. Mit ihnen steigt der Stimmungspegel jedes Mal spürbar an.

 Foto: Mugler, Dennis

 

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