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Im Neckarbogen fährt das Paketauto ganz allein vor

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Es dürfte einer der Hingucker auf der Buga in Heilbronn werden: Golf-Carts ohne Lenkrad und Fahrer werden über das Gelände der Stadtausstellung rollen. Das Areal wird zum Testfeld für ein besonderes Zukunftsprojekt.

Von Christian Gleichauf
Die autonom fahrenden Zustellfahrzeuge basieren auf Golf-Carts und werden an der Hochschule Heilbronn entwickelt. Visualisierung: Buga 2019
Die autonom fahrenden Zustellfahrzeuge basieren auf Golf-Carts und werden an der Hochschule Heilbronn entwickelt. Visualisierung: Buga 2019  Foto: Visualisierung: Buga

 Bewohner des neuen Stadtteils Neckarbogen können ihre Pakete von diesen selbstfahrenden Fahrzeugen zugestellt bekommen.

"Irgendwann sind natürlich die Menschen gefragt, wir können ja keine Förderbänder bis in die Wohnungen bauen", erklärt Professor Tobias Bernecker, Leiter des logistischen Kompetenzzentrums Logwert der Hochschule Heilbronn, der das Konzept am Montagabend auf der Inselspitze vorgestellt hat. Deshalb werden die Adressaten per Smartphone-App informiert, wenn sie ihr Paket am Fahrzeug vor ihrem Wohnhaus abholen können. Briefe bringt weiterhin der Postbote.

Sicherheit in mehreren Stufen

Bei dem Projekt "Buga-Log" kooperieren die Hochschule Heilbronn und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (Fraunhofer IAO). Die Fahrzeuge werden derzeit an der Hochschule Heilbronn auf Basis von Golf-Carts entwickelt. Sicherheit steht natürlich auch hier an erster Stelle - und zwar in mehreren Stufen, wie Bernecker erklärt. Maximal sechs Stundenkilometer schnell wird das Fahrzeug sein. Ein Ultraschallsensor scannt die Umgebung und versucht, Hindernisse zu umfahren. Gelingt das nicht, wird das Mini-Auto gestoppt.

Sollte es doch gegen ein Hindernis fahren, löst ein berührungsempfindlicher Gummi-Stoßfänger den Bremsvorgang aus. Außerdem ist am Fahrzeug ein auffälliger roter Not-Aus-Knopf angebracht, der von jedermann betätigt werden kann.

Ein aufmerksamer Beobachter ist immer in der Nähe

Das Wichtigste aber ist: In unmittelbarer Umgebung wird ein Begleiter darauf achten, dass nichts passiert und im Fall des Falles eingreifen. "Sollte die Verbindung zu dieser Person unterbrochen werden, kommt das Fahrzeug ebenfalls sofort zum Stillstand", sagt Bernecker.

Bis zu drei solcher Fahrzeuge werden auf dem Buga-Gelände gleichzeitig unterwegs sein. Ein viertes Modell kann im Showroom besichtigt werden. "Es wird auch interessant sein zu sehen, wie die Akzeptanz des autonom agierenden Fahrzeugs im laufenden Ausstellungsbetrieb sein wird", fügt Hanspeter Faas, Geschäftsführer der Buga GmbH hinzu.

Alles ist rechtens und versichert

Rechtlich ist alles geklärt. "Wir hatten einen sehr guten Dialog mit den Behörden", sagt Bernecker. Da das Testfeld ein Veranstaltungsgelände sei und keine öffentliche Straße, sei es etwas einfacher gewesen. Überraschend auch für ihn waren die Versicherungen ohne weiteres bereit, das Risiko abzusichern, so Bernecker.

Auch interessant: Erste Wohnungen im neuen Heilbronner Stadtteil Neckarbogen sind bezugsfertig


 

Erster Einzug auf Buga-Gelände

Die aktuelle 360-Grad-Folge wurde beim Einzug der ersten Mieter im neuen Stadtteil Neckarbogen auf dem Gelände der Bundesgartenschau in Heilbronn gedreht. Zu sehen sind die Boardinghouse-Wohnungen erstmals von Innen.


 

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