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Holzhochhäuser sind im Trend

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Bei Fertigstellung 2018 wird das Holzhochhaus der Stadtsiedlung im Neckarbogen das höchste seiner Art in Deutschland sein. Weitere, noch höhere Bauten aus dem nachwachsenden Werkstoff sind in Planung.

Von Bärbel Kistner
Das Skaoi der Stadtsiedlung im Neckarbogen wird 34 Meter hoch. Fertigstellung ist 2018.
Visualisierung: The Third
Das Skaoi der Stadtsiedlung im Neckarbogen wird 34 Meter hoch. Fertigstellung ist 2018. Visualisierung: The Third  Foto: privat

Wo steht Deutschlands höchstes Holzhochhaus? Mit dieser Superlative wirbt derzeit die Stadtsiedlung Heilbronn, die im Neckarbogen ein zehngeschossiges Gebäude ganz aus Holz bauen wird. Demnächst beginnen die Arbeiten für das Sockelgeschoss aus Stahlbeton und die Vorfertigung der Holzelemente bei der Firma Züblin Timber in Aichach. Im Frühjahr werden die Teile vor Ort montiert, ein Stockwerk pro Woche. Wenn im Herbst 2018 die ersten Mieter einziehen, dürfen sie zumindest eine ganze Zeitlang behaupten, im höchsten Holzhochhaus in Deutschland zu wohnen − 34 Meter hoch.

Doch die Konkurrenz schläft nicht. In der Hamburger Hafencity soll "Deutschlands höchstes Holzhochhaus" gebaut werden, verkündet der Investor Garbe Immobilien im November. Die Rede ist von dem Projekt "Wildspitze": ein Holzhaus über 19 Etagen und mit 64 Metern fast doppelt so hoch wie das Heilbronner Gebäude.

Hamburger Holz-Hochhaus wird drei Jahre später fertig

100 Millionen kostet der Bau mit 189 Wohnungen, in das auch die Zentrale der Deutschen Wildtier Stiftung einziehen soll. Die Fertigstellung ist aber erst für 2021 geplant, drei Jahre nach dem "Skaoi" genannten Hochhaus der Stadtsiedlung. Die Bauart in Hamburg und Heilbronn ist vergleichbar: Nur die Treppenhauskerne werden aus Beton gefertigt, tragende Bauteile und Gebäudehülle sind aus Nadelholz.

Weiterlesen: So soll das Heilbronner Holz-Hochhaus aussehen

Auch gibt eine weitere Parallele in Bezug auf den sozialen Anspruch: Gemäß den Vorgaben für Bauvorhaben in der Hansestadt wird ein Drittel der Wohnung öffentlich gefördert sein − bei Skaoi im Neckarbogen ist es sogar die Hälfte.

Große Holzhäuser weltweit

Die Wildspitze in der Hamburger Hafencity wird 64 Meter hoch. Fertigstellung ist 2021.
Visualisierung/Foto: Störmer Murphy/dpa
Die Wildspitze in der Hamburger Hafencity wird 64 Meter hoch. Fertigstellung ist 2021. Visualisierung/Foto: Störmer Murphy/dpa  Foto: dpa

Seit 2015 steht im norwegischen Bergen das Holzhochhaus "Treet". 14 Stockwerke und 50 Meter hoch. Ein Amsterdamer Projekt setzt noch eins oben drauf: Dort entsteht ein Holzgebäude mit dem schlichten Namen "Haut" − dem französischen Wort für hoch. Das als Ökohochhaus beschriebene Bauwerk hat 21 Etagen und soll 73 Meter in die Höhe wachsen − im neuen Amstelkwartier im Süden der Stadt. Die 55 Wohnungen sind eher im Luxusbereich angesiedelt mit Größen zwischen 100 und 225 Quadratmetern. Die Fertigstellung des dann höchsten Holzhauses in Holland ist für 2019 geplant.

Wer in die Höhe baut, umgibt sich ohnehin gerne mit Höhepunkten: 84 Meter hoch wird das "HoHo Wien", erbaut ebenfalls in einem völlig neuen Stadtteil namens Aspern. Der Turm soll der weltweit höchste Holzbau werden, sagen die Projektleiter. Geplante Fertigstellung ist Ende 2018.

Allerdings wird das "HoHo" ein typischer Holz-Hybrid-Bau, der nur zu 75 Prozent tatsächlich aus Holz besteht. Auch bei dem Wiener Projekt ist der Kern des Gebäudes aus Beton, die Decken erhalten ebenfalls eine zusätzliche Schicht aus Beton. Die Hybrid-Bauweise ist schon aus baurechtlichen Gründen der übliche Weg, um mit dem Werkstoff Holz in die Höhe zu bauen. Reine mehrgeschossige Holzbauten oder gar Hochhäuser sind nicht zulässig.

 
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