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Zwischen Schrecksekunde und Bonbonregen

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Erlenbach - Der Faschingsumzug des Carnevals-Clubs der Binswanger Boschurle begeisterte am Montag Tausende Besucher. Doch vor dem Spaß kam der Schreck: Bei einem Unfall mit einem Wagen der Binswanger Hexen wurden zwei junge Männer verletzt.

Von unserem Redakteur Alexander Klug


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Erlenbach - Flink schnappt die Prinzessin dem Krokodil das Bonbon weg. Aber bevor Krokodilstränen fließen, kommt eine zweite Handvoll Süßes von dem aus Prinzessinnenperspektive haushohen Wagen geflogen. "Binswangen Helau!", bedanken sich Krokodil, Prinzessin, Frosch und Schlumpf.

Tausende Besucher säumen die Erlenbacher und Binswanger Straßen, während der rund 100 Gruppen umfassende Faschingsumzug des Carnevals-Clubs der Binswanger Boschurle (CCBB) durch die Orte marschiert, trommelt, tanzt und trompetet. "Es sind nochmal zehn Gruppen mehr als im vergangenen Jahr", sagt der weibliche Zugmarschall Beate Daiber und blinzelt durch die dunkle Sonnenbrille. Kurz vor dem Umzug gestern hätten sich spontan noch ein paar Gruppen angemeldet.

Schrecksekunde

Doch vor dem Spaß kam der Schreck: Während sich Garden, Wagen, Musikkapellen und hunderte Verkleidete an der Einmündung des Holzwegs in die Hauptstraße formieren, kippt ein dreirädriger Wagen mit Aufbau der Binswanger Hexen um. Zwei junge Männer, die auf dem Wagen gesessen hatten, werden verletzt (wir berichteten).

Kurz vor 13 Uhr kippte ein Piaggio-Dreirad mit Pritschenaufbau an der Einmündung der Hauptstraße zum Holzweg um. Zwei Männer, die auf dem Aufbau saßen, erlitten Verletzungen und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Foto: Alexander Klug
Kurz vor 13 Uhr kippte ein Piaggio-Dreirad mit Pritschenaufbau an der Einmündung der Hauptstraße zum Holzweg um. Zwei Männer, die auf dem Aufbau saßen, erlitten Verletzungen und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Foto: Alexander Klug
"Den beiden geht es zum Glück den Umständen entsprechend gut. Ein Schlüsselbein und ein Handgelenk sind gebrochen", hat Elferratspräsident Janni Kelesidis in Erfahrung gebracht. Verärgert ist er trotzdem: "So etwas darf nicht wieder passieren, da müssen wir Konsequenzen ziehen." Schon seit 7 Uhr morgens ist er mit seinem 50-köpfigen Team im Einsatz.

"Mir ist nicht kalt, ich hab ja viel an", sagt Helen Hofmann. Sie ist vier Jahre alt und zeigt stolz Silberstaub und Schmetterlingsbemalung auf den Wangen − zusammen mit der ebenfalls vierjährigen Lena Spröhnle ist sie die jüngste Umzugsteilnehmerin. "Wir führen mit unseren 14 Kleinen der CCBB-Kükengarde die Boschurle-Gruppen an", sagt Betreuerin Susanne Spröhnle. Zwischen vier und acht Jahren ist der Nachwuchs der Binswanger Boschurle alt.

Kleiner Drache

Bei sonnigem Wetter stehen Tausende Besucher am Straßenrand, auf jeden Ruf "Binswangen Helau" regnet es Bonbons, Lollys und Gummibärchen. Mit grüner Schuppenhaut und Zacken auf dem Rücken bestaunt der kleine Elias die lilafarbenen Schmetterlinge auf den Frauenköpfen. "Er wird am Sonntag ein Jahr alt und findet das alles hier sehr spannend", sagt seine Mutter.

Die Cowgirls Christiane und Inge Seyfer aus Heilbronn-Böckingen sind sich sicher: "Die Dschungelcampmädels haben uns am besten gefallen." Mutter und Tochter sind wahre Faschingstouristen: "Wir haben ein paar Tage Urlaub genommen und schauen uns jetzt Umzüge von Mainz bis Neckargartach an."

 
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