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Psychiater: Kein Affekt, kein Alkohol, keine Krankheit

  
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Lauffen/Heilbronn - Die Staatsanwaltschaft wirft einem 50-jährigen Jäger vor, im Juli 2011 seine Lebensgefährtin nach einem heftigen Streit mit einem Gewehr erschossen zu haben. Am Freitag legte ein Psychiater sein Gutachten vor.

Von Helmut Buchholz

Lauffen - Kein Affekt, keine Alkoholisierung und keine psychische Krankheit: So lautet zusammengefasst das psychiatrische Gutachten über den Angeklagten im Totschlagsprozess vor dem Heilbronner Landgericht.

Die Staatsanwaltschaft wirft einem 50-jährigen Jäger vor, im Juli 2011 seine Lebensgefährtin (46) nach einem heftigen Streit mit einem Repetiergewehr aus nächster Nähe erschossen zu haben.

 


 

Der Psychiater kam am Freitag zu dem Schluss, dass die Steuerungsfähigkeit des Angeklagten nicht vermindert war. Der Streit, der dem Schuss vorausging, habe sich über mehrere Stunden hingezogen. Außerdem habe der Angeklagte sein Gewehr zuerst aus dem Schrank geholt, dann geladen, angelegt und erst dann geschossen.

Seinen Angaben zufolge sei er am Tattag sogar in guter Laune gewesen, weil ihm endgültig klar wurde, dass die Beziehung zu Ende war. Auch eine krankhafte seelische Störung konnte der Psychiater nicht diagnostizieren. Der 50-jährige habe zwar psychische Probleme. „Doch das ist bei ihm zu wenig, um zu sagen, er hat richtig einen an der Klatsche.“

Auch dass der Mann bei der Tat schwerwiegend alkoholisiert war, schloss der Gutachter aus.  Als er nach dem Schuss den Notruf absetzte, hatte er eine klare Aussprache. Das habe die Tonbandaufzeichnung des Anrufs bewiesen.

 

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