Nach Überfall: Offenes Wort der Richter beim Prozessauftakt
Legen die Angeklagten Geständnis ab? Das Verfahren nach dem brutalem Überfall in Kirchardt wegen versuchten Mordes beginnt mit vielen Fragezeichen.
Der Prozess nach einem brutalen Überfall in Kirchardt wegen versuchten Mordes begann mit einem offenen Wort der Heilbronner Richter. „Gehen Sie in sich“, sagte der Vorsitzende Richter Roland Kleinschroth am Freitagmorgen. Er wies auf die „objektive Beweislage“ hin und meinte damit vor allem ein abgehörtes Telefonat des Hauptangeklagten, der der Drahtzieher der Tat sein soll. In diesem Gespräch spricht der 24-Jährige über den Überfall.
Bis jetzt haben weder er noch sein mutmaßlicher mitangeklagter Komplize, der das Fluchtauto gefahren haben soll, den Überfall gestanden. Allerdings wurde der zweite maskierte Räuber bereits vom Heilbronner Landgericht zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Erst das Geständnis dieses Täter brachte die Ermittler zu den beiden weiteren Räubern, die jetzt vor dem Heilbronner Landgericht stehen. Beim Prozessauftakt wurde lediglich die Anklageschrift verlesen.
Der Überfall im Oktober 2012 hatte in Kirchardt Entsetzen ausgelöst. Zwei maskierte Männer drangen in das abgelegene Haus einer damals 59-Jährigen ein und waren auf Schmuck und Bargeld aus. Sie schossen sogar auf das Opfer, um sie zur Herausgabe der Wertsachen zu zwingen. Die Frau überlebte wahrscheinlich nur, weil es sich tot stellte und ihre Peiniger im Glauben waren, das sie stirbt und darum von ihr abließen .