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Golfclub-Affäre: Beteiligte gehen auf Tauchstation

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Region - Der Druck auf Ex-Präsident Frank Spinner wächst. Zugleich gehen in der Affäre um die verschwundenen 250.000 Euro aus dem Vereinsvermögen des Golf- und Landclubs Schloss Liebenstein alle Beteiligten zunehmend auf Tauchstation.

Von Thomas Dorn

Im Golfclub Schloss Liebenstein ist Unruhe.
Foto: Thomas Braun
Im Golfclub Schloss Liebenstein ist Unruhe. Foto: Thomas Braun

Region - Der Druck auf Ex-Präsident Frank Spinner wächst. Zugleich gehen in der Affäre um die verschwundenen 250.000 Euro aus dem Vereinsvermögen des Golf- und Landclubs Schloss Liebenstein alle Beteiligten zunehmend auf Tauchstation. Rüdiger Schmid, der Geschäftsführer des Neckarwestheimer Clubs, verweist auf laufende Prüfungen der beauftragten Anwaltskanzlei: "Wir möchten im Moment keine weiteren Stellungnahmen abgeben." Jetzt haben die Juristen das Sagen.

Seit Dienstagabend gibt es immerhin eine klare Aussage der Zürich-Versicherung: Sie hat die Viertelmillion nicht. "Das Geld ist nie bei uns eingegangen", bestätigt Pressesprecher Bernd Engelien.

Doch genau das hatte Frank Spinner, der zurückgetretene Präsident des Golfclubs, behauptet: Dass er auch die zweite Hälfte der insgesamt 500.000 Euro, die er nach einem Vorstandsbeschluss in einem Rentenfonds der Zürich anlegen sollte, überwiesen habe. Doch das Geld fehlt.

Spinner beteuert, dass er die fragliche Summe nicht unterschlagen habe. Dass er aber weder in der Hauptversammlung am 5. März noch in den zwei Wochen danach in der Lage war, einen wasserdichten Nachweis über den Verbleib des Geldes zu liefern, nährt Zweifel. Einen Nachweis der Bank über eine getätigte Überweisung zu bekommen, müsste möglich sein.

Unschuldsvermutung

Auch die Zürich-Versicherung hielt sich längere Zeit bedeckt. Pressesprecher Engelien begründet das mit der gründlichen Prüfung aller denkbaren Möglichkeiten: "In einem solchen Fall prüfen wir das lieber doppelt und dreifach − damit das auch niet- und nagelfest ist." Immerhin gelte ja zunächst einmal die Unschuldsvermutung.

Ob Spinner unschuldig ist, wird sich zeigen. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn ermittelt wegen Untreue. Die Zürich-Versicherung hat zudem Strafanzeige wegen des Verdachts der Urkundenfälschung angekündigt, will sich aber "über Hintergrund und Inhalt derzeit nicht äußern".

Verwunderung und Verärgerung

Die Golfer verfolgen die Entwicklung mit einer Mischung aus Verwunderung und Verärgerung. "Ich bin schockiert", sagt Vereinsmitglied Marina Robitschek. Sie hofft, "dass sich die Vorwürfe gegen Herrn Spinner nicht bestätigen", bewertet die Vorgänge aber als "extrem imageschädigend" für den Club. "Man muss wohl von persönlichen Verfehlungen ausgehen", meint Mitglied Gerald Legler.

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