Familie sucht weiter nach Nico S.
Seit zwölf Tagen ist Tagen ist Nico S. mittlerweile verschwunden. Hinweise auf seinen Verbleib gibt es keine - doch die Familie gibt die Hoffnung nicht auf, den 17-Jährigen wiederzufinden.
„Wir suchen jeden Abend, sind von Heilbronn, Frankenbach, Leingarten bis nach Mosbach unterwegs“, sagt Pino S. „Mehr können wir nicht machen.“ Vor zwölf Tagen ist sein 17-jähriger Sohn Nico spurlos nach einem Kneipenbesuch in Heilbronn verschwunden. Zuletzt wurde er in der Nähe des Götzenturms gesehen.
Über den Verbleib des Jungen gibt es weiterhin keine verwertbaren Hinweise, sagt Polizeisprecher Rainer Köller. Die großen Suchaktionen mit Tauchern im Neckar oder einem Hubschrauber in der Luft hat die Polizei mittlerweile eingestellt. Im Rahmen der Mittel, mit Streifen, suche man jedoch weiter.
5000 Handzettel verteilt
50 bis 60 Freunde und Bekannte von Nico S. suchen täglich nach dem Vermissten, schätzt sein Vater. 5000 Handzettel haben sie in den vergangenen Tagen verteilt. Die Menschen, denen sie begegnen, reagierten positiv auf die Suchaktion, sagt Pino S.: „Die leiden mit. Menschen, die ich nicht kenne, rufen an und bieten ihre Hilfe an.“
Hinweise aus der Bevölkerung gab es zahlreich, sagt Köller. Eine heiße Spur habe sich daraus aber nicht ergeben. Hinweise auf ein Verbrechen, gibt es nach Angaben des Polizeisprechers nach wie vor nicht. Gerüchte um eine Entführung seien zwar aufgetaucht, aber „überhaupt nicht nachvollziehbar“.
Dass Nico S. abgehauen ist, hält sein Vater ebenfalls für unwahrscheinlich. Einen Tag vor seinem Verschwinden hätten vater und Sohn noch miteinander telefoniert und sich auf dem Weihnachtsmarkt am breitenauer See verabredet.
Ein unerwartetes Hilfsangebot kommt derweil aus Freudenstadt. Der dortige Malteser Hilfsdienst bietet seine Mantrailer-Hunde an, die ausgebildet wurden, gezielt nach Menschen zu suchen. „Wir sind recht professionell in der Personensuche“, sagt Isolde Eppler von den Maltesern. Zu rund 70 Einsätzen sind die Suchhunde des Hilfsdienstes in diesem jahr ausgerückt. Die Erfolgsquote beziffert Eppler mit 30 Prozent.
Die Hoffnung lebt
Die Polizei hat das Hilfsangebot jedoch abgelehnt. „Es war schon ein Mantrailer da“, sagt Köller. Von einer erneuten Suche mit Hunden, verspricht sich der Polizist wenig. Auch Pino S. glaubt nicht, dass eine erneute Suche mit Hunden, den verschwundene Nico zurückbringen könnte.
Die Hoffnung, dass er seinen Sohn lebend wieder sieht, gibt Pino S. nicht auf. „Die lebt so lange, bis ich definitiv weiß, wo er ist.“
Hintergrund: Betrüger festgenommen
Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wollte sich ein 32-jähriger Heilbronner 500 Euro mit angeblichen Hinweisen über den Verbleib des 17-Jährigen ergaunern. Der Mann hatte sich zunächst anonym an die Familie gewandt. Unter dem Hinweis, er habe aktuelle Informationen über den Verschwundenen und dessen Aufenthaltsort, wollte er die Infos verkaufen. Bei dem anberaumten Treffen wurde der 32-Jährige am Mittwochnachmittag festgenommen. Der Heilbronner sieht jetzt einer Anzeige wegen versuchtem Betrug entgegen.
Zeugen gesucht
Der Vermisste war Freitagnacht mit blauen Schuhen und blauer Hose bekleidet. Er trug ein dunkelblau-kariertes Hemd, eine schwarze Wolljacke mit Kapuze und einen schwarz-weißen Schal. Er ist etwa 1,76 Meter groß, hat kurze schwarze Haare und ein südländisches Aussehen.
Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter 07131 104-4444 entgegen.
Belohnung
Der Vater des Vermissten hat eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt. Das Geld verspricht er jenen, die sagen können, wo sich sein Sohn aufhält.

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