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Heiß auf Eis: Heilbronner Eishalle hat geöffnet

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Als erste Eishalle in Baden-Württemberg hat die Arena in Heilbronn seit Freitag wieder geöffnet. In Zeiten von Corona gelten aber auch auf dem Eis Auflagen.

Mit Handschuhen und Jacke trotz brütender Augusthitze: Beim Eislaufen zur Musik haben vor allem Jugendliche am frühen Samstagabend in der Kolbenschmidt-Arena ihren Spaß.
Fotos: Ralf Seidel
Mit Handschuhen und Jacke trotz brütender Augusthitze: Beim Eislaufen zur Musik haben vor allem Jugendliche am frühen Samstagabend in der Kolbenschmidt-Arena ihren Spaß. Fotos: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Um nicht ins Frösteln zu geraten, tut ein wenig Bewegung not. Jacken und Handschuhe gehören mitunter dazu. Auch wenn der eine oder die andere im T-Shirt durch die Arena gleitet. Abkühlung während des heißesten Wochenendes in der Region Heilbronn ist auch fernab von Freibädern und Badeseen möglich.

Seit Freitag hat die Eishalle in Heilbronn wieder geöffnet - als erste in Baden-Württemberg. Mit dem Ticketverkauf am ersten Wochenende ist Michael Rumrich, Geschäftsführer des Heilbronner Eishockeyclubs (HEC), zufrieden. Knapp 130 Besucher drehen am Freitagabend ihre Runden. Am Samstag gleiten gut 100 Besucher bei Eislauf mit Musik auf den Kufen.

Besser als im Freibad

Temperaturen um die 10 Grad Celsius auf rund 1,70 Meter Höhe. Am Boden herrschen Minustemperaturen. Für die drückende Hitze über der Käthchenstadt gibt es in der Halle kein Ticket. Sie muss konsequent draußen bleiben. "Das ist hier viel besser als im Freibad", sagt Alessya Scutz. Die 13-jährige Willsbacherin ist am Samstagabend mit ihrer 14-jährigen Freundin Katrin Burkhardt aus Öhringen nach Heilbronn gefahren, um zu flotten Rhythmen ihren Runden auf der rund 1600 Quadratmeter großen Eisfläche zu drehen.

Wie in den Freibäder oder anderen Freizeiteinrichtungen gibt es fürs Eislaufen in Corona-Zeiten Tickets nur im Internet zu kaufen. "Um lange Warteschlangen zu vermeiden. Aber auch wegen der Personalisierung der Besucher", sagt HEC-Geschäftsführer Rumrich. 200 Leute dürfen maximal in die Arena.

Höchstens 150 Personen 

Maskenpflicht und Einlasskontrolle am Eingang zur Eishalle.
Maskenpflicht und Einlasskontrolle am Eingang zur Eishalle.  Foto: Seidel, Ralf

Höchstens 150 Personen dürfen gleichzeitig aufs Eis. In der Halle sorgt ein Einbahnwegesystem dafür, dass es möglichst keine Begegnungen gibt. Pfeile und Schilder markieren die Richtung. Drei Security-Leute und sechs Ordner schauen nach dem Rechten. Nur selten müssen sie die Besucher auf die Maskenpflicht hinweisen, sobald sie das Eis verlassen haben.

Hygienekonzept umfasst neun Seiten

Jan Hey ist nicht nur Nachwuchstrainer beim HEC. Er ist auch der Vater des Hygienekonzepts für die Eishalle. Neun Seiten umfasst sein Werk - ohne Anlagen. "Wir haben die Eishalle in verschiedene Bereiche aufgeteilt", sagt Hey: Einlass, Gastronomie, Verleih sowie Tribüne und Eisfläche. "Für jeden Bereich haben wir spezifische Maßnahmen festgelegt." Dazu gehöre eine entzerrte Gastronomie ebenso wie eine begrenzte Zahl von Menschen beim Schlittschuhverleih oder in den sanitären Anlagen. "Die Ordnungskräfte haben wir geschult."

Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt, dem Ordnungsamt, dem Schul-, Kultur- und Sportamt sowie mit den Stadtwerken Heilbronn loben Hey und Rumrich ausdrücklich. "Das war sehr konstruktiv und zielorientiert", sagt Hey. Das Konzept steht. "Aber letztendlich haben es die Leute, die hierher kommen, in der Hand, ob wir weitermachen können", appelliert Rumrich an die Vernunft der Besucher. "Bis jetzt zeigen die Leute Verständnis", sagt Jan Hey.

Nachwuchs startet mit Eishockeytraining

HEC-Geschäftsführer Michael Rumrich setzt auf Vernunft der Besucher.
HEC-Geschäftsführer Michael Rumrich setzt auf Vernunft der Besucher.  Foto: Seidel, Ralf

Dass die Arena bereits im August ihre Tore öffnet, ist ein Novum. "Beantragt hatten wir das schon vor Corona", sagt Rumrich. Dabei ging es dem HEC weniger darum, den Menschen eine Abkühlung zu ermöglichen oder als Ergänzung zu vollen Seen und Freibädern zu fungieren. "Wir wollen für die kommende Saison einfach früher mit dem Nachwuchstraining beginnen", sagt Rumrich. Rund 150 Kinder und Jugendliche zwischen zwei und 20 Jahren sollen sich frühzeitig mit Stock und Puck einspielen für den schnellsten Mannschaftssport der Welt: dem Eishockey.

Die 16-jährige Sara Schifferdecker ist eine von ihnen. Sie spielt beim HEC in einer Jungenmannschaft mit. Dass die Jungs ihr körperlich überlegen sein könnten, mache sie durch Technik wett. "Ich bin damit aufgewachsen", sagt die Heilbronnerin, die seit elf Jahren Eishockey spielt. Aus Spaß und Laune sind Luca Hinrichs und seine Freunde am Samstagabend in der Eis-Arena. "Einfach toll, dass die Eishalle wieder aufhat", sagt Luca Hinrichs.


Kartenbestellung

Die Eishalle in Heilbronn hat seit Freitag ihre Pforten für den Publikumslauf geöffnet. Schlittschuhfahren ist sowohl werktags als auch am Wochenende möglich. Eintrittskarten sind ausschließlich im Internet buchbar. Die Tagesauswahl findet sich auf der Homepage der Stadtwerke Heilbronn unter der Adresse: cm.kurse-heilbronner-baeder.de. Der Kalender zeigt an, wie viele Tickets noch zur Verfügung stehen.

 


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