Hände desinfizieren für den guten Zweck
Die Firma Heimat Gin aus Schwiagern-Niederhofen verkauft Desinfektionsmittel. Ein Euro pro Flasche wird gespendet. 10.000 Euro gehen jetzt an die Heilbronner Mitternachtsmission.

"Das ist ja krass." Alexandra Gutmann, Abteilungsleiterin der Heilbronner Mitternachtsmission ist überwältigt, als sie den Spendenscheck entgegennimmt. Die Höhe des Betrags ist für sie eine Überraschung, das Geld wird dringend gebraucht.
10.000 Euro hat die Firma Heimat Gin aus Schwaigern-Niederhofen an die Heilbronner Einrichtung gespendet. Mit Beginn der Corona-Krise haben die Inhaber der Destillerie begonnen, Desinfektionsmittel zu verkaufen. Für jede Flasche geht ein Euro an den guten Zweck. "Es freut uns, dass wir helfen können", sagt Marcel Eßlinger. Die Summe haben er und seine Partner Rouven Richter und Raphael Heiche aufgerundet. "Es wird weitere Spenden geben", versprechen sie.
Pflege mit ätherischen Ölen
Das Desinfektionsmittel von Heimat Gin ist mit ätherischen Ölen versetzt. Durch Kräuter und Öle pflege es gleichzeitig die Hände und rieche frisch, sagen die Hersteller. Weil ihnen Nachhaltigkeit wichtig sei, hätten sie schon länger mit dem Gedanken gespielt, das Nebenprodukt der Alkoholherstellung zu nutzen. Im besten Fall, um Gutes zu tun: "Hände desinfizieren für den guten Zweck", heißt deshalb die Aktion, die die drei Männer ins Leben gerufen haben.
Die Mitternachtsmission kennen die Unternehmer schon lange: "Uns verbinden dieselben Werte", erklärt Richter.Von Anfang an sei klar gewesen, dass die Anlaufstelle für rund 2500 Menschen im Jahr "Adresse Nummer eins" für die Spenden sei. Das Geld bleibe in der Region und komme da an, wo es gebraucht wird. "Das war uns wichtig", sagt Richter. Die Schwaigerner stellten für die diakonische Einrichtung zunächst Desinfektionsmittel in Spendern zur Verfügung. "Es ist unglaublich, wie viel man davon braucht", erzählt Alexandra Gutmann.
Menschen erreichen in der Krise
Süd- und Nordstadtkids, Frauen- und Kinderschutzhaus, Beratung und Betreuung leisten sie und ihre Mitarbeiter. Derzeit in kleinen Gruppen, um die Abstandsregeln einzuhalten. Die Anlaufstelle ist für viele Menschen wichtiger denn je: "Vieles ist derzeit geschlossen, umso wichtiger ist es, Menschen zu erreichen", erzählt Gutmann.
Die Hälfte ihres Etats muss sie aus Spenden bestreiten. Dabei ist der Aufwand momentan größer als sonst, mehr Material ist notwendig - zum Beispiel ein eigener Ball für jedes Kind. "Wir sind intensiv unterwegs", betont Alexandra Gutmann. Die Spende von Heimat Gin sei da mehr als willkommen. "Wir freuen uns sehr über die Unterstützung", sagt die Verantwortliche.


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