Gute Auftakts-Stimmung bei "Natur und Wein" in Brackenheim
Drei Tage feiern die Stadt Brackenheim und ihre Besucher zwischen Mönchsbergsee und Burg Neipperg das größte Weinfest in der Heuss-Stadt. Winzer bieten 160 Weine und Sekte auf dem Wanderweg im Weinberg an. Gestern war der Auftakt.

Gaumenfreuden und Naturerlebnis: Das Konzept des größten Brackenheimer Weinfestes zwischen Mönchsbergsee und Burg Neipperg geht auch bei der 18. Auflage auf. Zwar hat der Wettergott den Besuchern beim Auftakt von "Natur und Wein" am Samstag reichlich Wasser in den den edlen Rebensaft geschüttet. Der guten Laune tat es trotz Regens und Gewitters aber keinen Abbruch. "Wir erwarten während der drei Tage wieder gut 10.000 Besucher", sagt Bürgermeister Rolf Kieser. Am Sonntag und Montag geht das Fest weiter.
Größte Lembergeranbaugemeinde der Welt
Zwei Genossenschaften, sieben Weingüter und eine Privatkellerei - das macht unter dem Strich rund 160 verschiedene Weine und Sekte, die auf der Karte stehen. Ganz oben auf der Liste findet sich in der Heuss-Stadt natürlich der Lemberger. Immerhin ist laut Kieser Brackenheim die "größte Lembergeranbaugemeinde der Welt".

Württembergische Weinkönigin kommt besonders gern
Damit ist die Heuss-Stadt so ganz nach dem Geschmack der amtierenden Württembergischen Weinkönigin. "Mein Lieblingswein ist der Lemberger", sagt Julia Böcklen. Die 25-Jährige lebt und arbeitet zwar in Stuttgart. Aufgewachsen ist sie aber in Kleingartach, einer Nachbargemeinde von Brackenheim. Dabei komme sie aber nicht nur deswegen besonders gerne zu "Natur und Wein" in Brackenheim. "Es ist schon eines der größeren Feste im Land", sagt die Weinkönigin. Vor allem überzeuge sie aber die Idee, den Weingenuss mit dem Ursprung des Produktes zu verbinden.
Zu Fuß oder mit dem Planwagen
Neun Stände entlang der rund fünf Kilometer langen Rundwanderstrecke in den Weinbergen laden die Besucher bis einschließlich Montag zum Probieren ein. Vor Ort informieren die Winzer außerdem über ihre Produkte und deren Herstellung. Wem die Rundwanderstrecke durch die Weinberge doch zu beschwerlich ist, kann die einzelnen Stationen auch mit dem Planwagen ansteuern, der im 20-Minuten-Takt seine Runden dreht.
Regionale Produkte immer wichtiger
"Hier kann man die Vielfalt der Rebsorten kennenlernen", sagt die Weinkönigin, die die immer größere Bedeutung regionaler Produkte hervorhob. "Wir haben noch eine letzte Chance, den Klimawandel einigermaßen erträglich zu gestalten", sagt die 25-Jährige. Die Produkte aus der Region und die Erzeuger vor Ort würden immer wichtiger, ist Julia Böcklen überzeugt.

Dass "Natur und Wein" längst zu einer Marke geworden ist, davon ist Bürgermeister Kieser überzeugt. Die Weinkönigin bestätigt: "Sogar in Duisburg wird über das Fest gesprochen." Auch Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, bescheinigt den Brackenheimern mit dem Feiern und Naturerlebnis "ein Alleinstellungsmerkmal" auf der Habenseite. Auch der Kanzler der Weinkabinetts Brackenheim, Rainer Lang, zeigt sich stolz auf "diese Art des Weinfestes", das immer mehr Nachahmer finde.
Vier Millionen Rebstöcke
Wenn es um den edlen Tropfen geht, gehen Bürgermeister Rolf Kieser die Superlative nicht aus: "Hauptstadt des Rotweins" und "Weltmetropole des Lembergers" - so heiße die "Millionenstadt Brackenheim" ihre Gäste herzlich willkommen. Immerhin, fügt das Stadtoberhaupt hinzu, habe die Stadt auf der gesamten Gemarkung rund vier Millionen Rebstöcke.
Zu den Gästen am Eröffnungstag zählen zwei Busladungen aus südlicheren Gefilden. So wie die 19-köpfige Gymnastikgruppe rund um Wilma Niethammer aus Villingendorf bei Rottweil. "Wir werden dieses Fest bei uns weiterempfehlen."


Stimme.de