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Gutachten klären die Zukunft von stillgelegten Strecken

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Auch Anlieger der Krebsbachtalbahn, Zabergäubahn und Kochertalbahn hoffen auf eine Reaktivierung der Strecken.

Von Simon Gajer und Thomas Zimmermann
Bislang nur Ausflugsbahn: Wunsch ist, dass mehr Züge im Krebsbachtal fahren.
Foto: Archiv/Schneider
Bislang nur Ausflugsbahn: Wunsch ist, dass mehr Züge im Krebsbachtal fahren. Foto: Archiv/Schneider  Foto: Schneider

Die Bewohner entlang zweier Bahnstrecken im Landkreis Heilbronn hoffen, dass auf ihrer Krebsbachtalbahn im Kraichgau sowie auf ihrer Zabergäubahn wieder Züge rollen. Ist der Zweig zwischen Lauffen und Zaberfeld zurzeit nicht mehr in Betrieb, fährt auf der Nebenstrecke im Kraichgau zwischen den Haltestellen Neckarbischofsheim Nord und Hüffenhardt immerhin in den Frühlings- und Sommermonaten ein Ausflugszug.

Doch das Sonntagsangebot für Touristen reicht den Gemeinden im Kraichgau längst nicht mehr. Sie hoffen, dass auf der Strecke auch werktags wieder Züge für Schüler und Pendler unterwegs sind.

Ohne Förderung wäre die Krebsbachtalbahn längst Geschichte

Dass es diese Trasse überhaupt noch gibt, ist dem Engagement der öffentlichen Hand zu verdanken. Die Städte und Gemeinden entlang der Strecke sowie ihre Landkreise bezuschussen die Eigentümerin der Strecke dabei, die Gleise in Schuss zu halten. Ohne diese Förderung wäre die Krebsbachtalbahn längst Geschichte.

Alle setzen nun auf ein besonderes Gutachten: Es soll zeigen, ob sich der tägliche Betrieb tatsächlich lohnt. Geprüft wird dabei sogar, ob zusätzliche Gleise zwischen dem Krebsbachtal und der wichtigen Bahn-Achse Bad Friedrichshall, Bad Rappenau und Sinsheim gebaut werden. Dann wäre es möglich, die Nebenstrecke mit dem überregionalen Verkehr zu verbinden. Bis wann mit dem Gutachten zu rechnen ist, steht nicht fest.

Auch unklar ist, wann ein Gutachten zur Reaktivierung der Zabergäubahn vorliegt. Das sagt Manfred Körner, Sprecher des dafür zuständigen Landratsamts in Heilbronn. Laut Manfred Körner ist der Landkreis mit den beiden Trassen noch im Bewerbungsverfahren um Zuschüsse.

Stillgelegte Kochertalbahn soll Pilotprojekt werden

"Die Realisierung der Verbindung zwischen Künzelsau und Waldenburg wollen wir genauer prüfen", betonte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Vorstellung einer Machbarkeitsstudie im Frühjahr nüchtern. Ziel der Studie war es, zu prüfen, welche der stillgelegten Bahnstrecken erfolgreich reaktiviert werden könnten.

Im Hohenlohekreis träumt man schon lange von der Wiederbelebung der Kochertalbahn. Doch andere Landkreise haben ähnliche Träume. Insgesamt wurden dem Minister 41 Strecken gemeldet - da ist die Konkurrenz groß, zumal auf der Strecke am Kocher längst keine Schienen mehr liegen. Immerhin hat die Stadt Künzelsau die ehemalige Trasse, die 1981 vorläufig und 1995 förmlich stillgelegt wurde, bis heute freigehalten.

Machbarkeitsstudie beweist Zukunftsfähigkeit der Kochertalbahn

Die Hoffnung der Hohenloher ruhen derzeit auf weiteren Säulen. Zum einen hat Christian von Stetten eine neue Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. "Das Gutachten zeigt die Kosteneffizienz und Zukunftsfähigkeit der neuen Kochertalbahn", betont der CDU-Bundestagsabgeordnete, der sich schon seit Jahren den Ausbau des Schienenverkehrs in seinem Heimatwahlkreis auf die Fahne geschrieben hat. Deshalb hat er auch die Bürgerinitiative "Wir bauen die Kochertalbahn" ins Leben gerufen.

Und er will ein Pilotprojekt umsetzen, für das es auch Geld vom Bund geben soll. Deshalb soll die Kochertalbahn zwischen Waldenburg und Künzelsau entweder als elektrifizierte Straßenbahn oder als Hybridzug mit Batteriezelle verkehren. Entsprechende Züge sind derzeit in der Erprobung. Gelingt es, für das Projekt tatsächlich den Bund mit ins Boot zu holen, könnte sich der Traum von der neuen alten Bahnlinie doch noch erfüllen.

 

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