Großer Auftritt für Eule und Bär bei der Kinder-Pressekonferenz
Wildkatzen, Wolf und Co.: Junge Reporter schauen im Wildparadies Tripsdrill mit Cheftierpfleger Benedict Stirblies hinter die Kulissen.

Das erste, was Udo (11) vom Wildparadies Tripsdrill sieht, ist Stimmchen. Schneeweiß hebt sich das Maskottchen der Heilbronner Stimme vom Grün des Waldes ab und winkt ihm wie eine flatternde Eule vom Eingang aus zu. Da strahlt der Künzelsauer. Dabei war sein Tag bisher "der schlimmste überhaupt". Nun ja, manchmal ist das so an Schul-Freitagen. Aber jetzt steht das Wochenende vor der Tür und vorher noch was ganz Besonderes auf dem Programm: Udo ist einer von 25 Schülern, die bei der 19. Kinder-Pressekonferenz dabei sein können. Mehr als 100 hatten sich gemeldet, um wie echte Reporter hinter die Kulissen des Wildtierparks schauen zu dürfen.
Wie echte Reporter
Während alle eintreffen, zählt Tom (10) schon mal die Seiten des Reporter-Blocks ab, den er zur Begrüßung bekommen hat. "88, 89, 90 Seiten!" Ob er die alle vollschreiben muss? "Nein, nein", entwarnen Steffi und Andreas von der Kinderredaktion. Aber mitschreiben ist ausdrücklich erwünscht. "Das machen Reporter so - damit sie später noch wissen, was sie erlebt haben, wenn sie ihren Artikel schreiben." Und das sollen auch die Neun- bis Zwölfjährigen. Viele von ihnen haben im Frühjahr beim Projekt Zeitung in der Grundschule (Zig) mitgemacht. Jetzt können sie das, was sie gelernt haben, mal ganz praktisch ausprobieren.
Viele Helfer für die PK
Bevor es zu den Tieren geht, erfahren die Kinder auch, dass für so ein Event ganz schön viele Helfer im Hintergrund werkeln. Zum Beispiel Tripsdrill-Pressesprecherin Britta Dirrler und Tierpark-Boss Andreas Fischer, ohne deren Einladung gar keine Kinder-PK im Wildparadies möglich wäre. Dann Alexandra Becker und Tamara Quilitzsch vom Stimme-Redaktionssekretariat, die für Presseausweise, Stifte und Notizblöcke gesorgt haben und mit Adleraugen darüber wachen, dass alle Kinder wie geplant einen tollen Tag erleben. Zeitungs-Fotograf Mario Berger ist gekommen. Und Paul Glaser, der ein Video drehen wird. Jemanden vergessen? Nö. Dann los - mit Tierpfleger Benedict "Benni" Stirblies, dem (sehr lustigen) "Chef der Tiere".
In die Bärenhöhle
Der hat sich viel vorgenommen und zeigt den Kindern einen Ort, den sonst nie ein Besucher betritt: die Bärenhöhle. Na ja, eigentlich ist es ein Zuhause aus viel Beton. Aber im Winter, wenn die Bären hier ruhen, ist alles schön weich mit Stroh ausgelegt. Jetzt allerdings kommt ein putzmunterer Bär hereingestapft: Balu. Ist lässig zur Höhle getrabt, als Benni ihn gerufen hat, grad so, als sei er ein Hündchen. Unglaublich! Dabei ist Balu soooo groß. Hat Krallen wie der Kinderbuch-Grüffelo und eine schöne schlotzige Zunge. Die sieht man, weil der schlaue Tierflüsterer Honig mitgebracht hat, ein ganzes Glas voll. "Es ist nämlich kein Klischee, dass Bären den lieben." Ehrfürchtiges Staunen. Trotzdem denken die Reporter an ihre Aufgabe: Fragen stellen. Was wiegt er? Was frisst er? Die Kulis flitzen übers Papier.
Viel Nachwuchs
Draußen wird derweil gerätselt, was für ein Futter beim Wüstenbussard auf dem Baumstumpf liegt. Vladimir (11) entdeckt im Geäst sogar ein Nest - mit zwei Küken drin! "Das müssen wir Stimmchen erzählen", freut sich der Wüstenroter. Oskar (9) aus Untereisesheim neben ihm ist schon jetzt total glücklich, dass er dabei ist. "In meiner Klasse hatten sich ganz viele beworben." Am liebsten würde er zu allen Tieren ins Gehege. Aber das darf nur Benni - lockt die Wölfe mit Fleisch, lässt die Wildkatzen Luftsprünge machen und serviert den Waschbären ein Obstmenü.
Dicht dabei: die Kinder, die von Steffi und Andreas erfahren, dass es kein schlechtes Benehmen ist, sich ganz nach vorne zu stellen. "Schließlich seid ihr Reporter und müsst alles mitbekommen. Bei Journalisten gehört das zum guten Ton." So füllen sich die Blöcke. Und manche, wie Dora (9) aus Heilbronn, fabrizieren so blitzblanke Aufschriebe, dass die Redakteure beim Gedanken an ihren eigenen fast rot werden. Und Udo? Sein Tag hat die Kurve gekriegt: "Das war richtig gut!"