Stimme+
Ellhofen
Lesezeichen setzen Merken

Große Aufgabe: Neues Antlitz für Ellhofens Ortskern

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Vor der Kommunalwahl: Das hat der Gemeinderat in Ellhofen alles geleistet und diese Aufgaben warten auf die Bürgervertreter, die am 26. Mai gewählt werden.

Von Anja Krezer
In diesem Bereich, aber vor allem auch auf den Flächen auf der anderen Seites des Rathauses wird sich einiges verändern. Die ersten Weichen haben die amtierenden Räte gestellt. Alles Weitere ist Sache des Gremiums, das am 26. Mai gewählt wird.
In diesem Bereich, aber vor allem auch auf den Flächen auf der anderen Seites des Rathauses wird sich einiges verändern. Die ersten Weichen haben die amtierenden Räte gestellt. Alles Weitere ist Sache des Gremiums, das am 26. Mai gewählt wird.  Foto: Mugler

Nie zuvor hat Ellhofen so viel Geld in ein Bauvorhaben investiert wie in dieses, das die Bürgervertreter über eine weite Strecke der zu Ende gehenden Legislaturperiode beschäftigte: Fast fünf Millionen Euro hat die Kommune für die Erweiterung von Grundschule und kommunaler Kita ausgegeben.

Wenn es kommt, wonach es derzeit aussieht, wird der Gemeinderat in den kommenden fünf Jahren vermutlich eine noch größere Ausgabe zu verantworten haben. Und: Mit seinen Entscheidungen im Zuge des Großprojekts "Neue Ortsmitte" wird das Gremium, das am 26. Mai gewählt wird, das neue Gesicht des Areals rund ums Rathaus entscheidend prägen.

Im Gemeinderat geht es sachlich zu

Es liegen arbeitsreiche fünf Jahre hinter den zwölf Gemeinderäten und Bürgermeister Wolfgang Rapp. In der Ratsrunde geht es - im Gegensatz zum Ortsparlament in manch" anderer Gemeinde - zumeist sehr sachlich zu. Auch wenn die Räte ganz und gar nicht einer Meinung sind - was ohnehin eher selten vorkommt - wird anständig miteinander diskutiert und nicht gegeneinander gewettert. Selbst bei der Diskussion um die Feuerwehr ging man in der Regel pfleglich miteinander um.

Die Querelen sind eh längst vergessen - und der gemeinsame, 3,4 Millionen Euro teure Neubau mit der Nachbarkommune Lehrensteinsfeld für die fusionierte Feuerwehr Ellbachtal ist längst Alltag. Dort, in den Rotäckern auf Gemarkung Ellhofen, wird auch Zukunftsmusik spielen: Dann, wenn die beiden Nachbartorte ihre Überlegungen für einen gemeinsamen Bauhof konkretisieren. Denn hier wie dort bieten die derzeitigen Standorte wenig Perspektiven.

Geplantes Wohngebiet in den Rotäckern

Die Rotäcker sind für die Wachstumsgemeinde Ellhofen mit ihren aktuell 3700 Einwohnern zudem wichtig als Fläche für Wohnbauland. Über 40 Bauplätze könnten in den "Rotäckern I" entstehen - wenn die Grundstückseigentümer bereit dazu sind. Dieses Thema hat schon den derzeitigen Gemeinderat beschäftigen, und damit wird sich auch das künftige Gremium befassen.

Genauso mit der Fortführung der Straßensanierungen, in die die Kommune Jahr für Jahr viel Geld investiert. Ein Projekt über Jahre war auch das Bemühen, einen Allgemeinarzt anzusiedeln. In den vergangenen Monaten hat sich das Vorhaben endlich konkretisiert, und es sollte nicht mehr allzu lange dauern, bis die Praxis in der Hinteren Straße ihre Türen öffnet.

Apropos Hintere Straße: Hier, wie auch in der Hauptstraße oder in der Eulenbergstraße, hat der Ellhofener Gemeinderat im Zuge der Ortskernsanierung dafür gesorgt, dass das passiert, was so oft gefordert wird: Nachverdichtung. Denn nicht jeder kann sich ein Einfamilienhaus mit Garten leisten wie im jüngst erschlossenen Baugebiet "Dorfäcker IIa". Manche können oder wollen "nur" eine Wohnung kaufen.

Ein Herzenswunsch wurde erfüllt

Der markante Rundbau ist Teil der Erweiterung von Grundschule und kommunaler Kita, die das Ellhofener Architekturbüro S-Projekt geplant hatte.
Fotos: Archiv/Mugler
Der markante Rundbau ist Teil der Erweiterung von Grundschule und kommunaler Kita, die das Ellhofener Architekturbüro S-Projekt geplant hatte. Fotos: Archiv/Mugler  Foto: Mugler

Ein anderer Herzenswunsch ging in den Winterwiesen in Erfüllung. Nach mehreren Anläufen wurde die Gemeinde schließlich mit einem Investor einig. Die WfS-Gruppe baute ein Pflegeheim mit 30 Plätzen und nebendran 20 barrierefreie Wohnungen.

4,9 Millionen Euro kostete es, den Wunsch nach mehr Kindergarten- und Krippenplätzen und nach einer Ganztagsbetreuung in der Grundschule zu erfüllen. Eine halbe Million Euro gab es an Zuschüssen, den Rest musste die Gemeinde selbst schultern - sie tat es, ohne in die roten Zahlen zu rutschen.

Liste mit Wünschen

Ob das auch beim nächsten Vorhaben gelingt, sicher noch eine Nummer größer als das Schul-/Kita-Projekt? Zwar wird es Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm geben. Aber Ellhofen hat in der Ortsmitte auch viel vor. In mehreren Klausursitzungen haben sich bei den Gemeinderäten einige Wünsche geformt: So soll unter anderem das Rathaus saniert und mit einem Anbau vergrößert werden.

Auch soll ein Platz der Begegnungen geschaffen werden. Außerem soll ein öffentliches Gebäude errichtet werden, in dem die Gemeinde zum Beispiel Räume für ein Café vermieten könnte. Diese Wünsche sind die Grundlage für den wichtigen nächsten Schritt: einen groß angelegten Realisierungs- und Ideenwettbewerb.

Nur noch zwei Listen

Bisher sind im Gemeinderat drei Listen vertreten: die Freien Wähler mit aktuell sechs Sitzen sowie die CDU und die SPD mit je drei Sitzen. Für die kommenden fünf Jahre gehen nur zwei Listen ins Rennen: die Freien Wähler und eine neue Bürgerliste, zu der sich CDU und SPD zusammengeschlossen haben. Diesen Schritt haben sie getan, weil Parteipolitik im Ellhofener Ratsrund keine Rolle spielt und es zunehmend schwerer wird, Bürger zur Kandidatur zu motivieren.

Bis auf zwei Räte, Herbert Rödig (SPD) und Alfred Schäfer (Freie Wähler), bewerben sich am 26. Mai alle amtierenden Räte wieder um ein Mandat: Roland Clärle, Angelika Bässler( bisher SPD), Willi Müller, Margit Heidinger, Frank Seiter, Fred Kircher, Silvia Krummhauer (Freie Wähler) sowie Robert Bickel, Danny Lazarowicz und Ute Ottmann (bisher CDU).

 
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben