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Meinung: Geliebtes Auto

  
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Immer neue Rekordzahlen bei Kraftfahrzeugen sind ein bedenklicher Weg, meint unser Autor.

von Carsten Friese

591 reine Elektro-Fahrzeuge gibt es in Heilbronn. Trotz Wachstum machen sie an der Kfz-Flotte in der Stadt nur 0,7 Prozent aus. Wenn die Zulassungsstelle jetzt einen Allzeithöchstwert an allen Kraftfahrzeugen meldet, wird klar, wie meilenweit wir von einer Trendwende entfernt sind. Einer, die bei zunehmenden Wetterextremen immer drängender wird. Nicht nur, aber auch auf dem Feld unserer geliebten Autos.

Die Masse fährt Benzinautos - und heizt die Klimakrise weiter an. Der Umstieg auf Elektro ist ein langer Weg, die Option Wasserstoff scheint noch fern. Wo aber kommen die vielen neuen Autos her, wenn die Bevölkerung deutlich weniger wächst? Auch in einer Region mit Autobau muss man die Frage stellen dürfen, wohin die Entwicklung gehen soll. Muss es wirklich inzwischen der Drittwagen in einer vierköpfigen Familie sein, kann für manche Routen nicht doch Bus, Bahn oder Rad genommen werden? Noch scheint sich die Annahme, die jüngere Generation sei nicht mehr so stark mit dem Auto verwachsen, nicht zu bestätigen. Die Zahlen steigen.

Es soll und wird in Zukunft weiter Autos geben. Sie haben entscheidende Vorteile. Wenn wir die Trendumkehr zu einer besseren Verteilung aber nicht schaffen, wenn Bus und Bahn nicht stärker zur Alternative werden oder die E-Infrastruktur nicht rasch wächst, werden die Wetterfolgen wohl noch heftiger. Land und Kommunen müssen den Mut haben, den Nahverkehr nachhaltig zu verbessern. Das Land kündigt derzeit viel an. Wie rasch es umgesetzt wird, wird ein zentraler Faktor sein.

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