Geld für den Campus Schwäbisch Hall wäre da
Bis zum Jahr 2034 ist der Außenstandort der Hochschule Heilbronn vom Land abgesichert. Hochschul-Rektor Lenzen hofft allerdings auf eine dauerhafte Finanzierung des Campus Schwäbisch Hall - und die Geldgeber hatten sich nur auf eine Anschubfinanzierung eingestellt.

Auch in 15 Jahren wird man in Schwäbisch Hall noch an der Außenstelle der Hochschule Heilbronn studieren können. Das Land Baden-Württemberg hat bis 2034 die Finanzierung gesichert. Doch was danach kommt, ist ungewiss.
"Wir freuen uns, dass mit der vorzeitigen Verlängerung die bisherige erfolgreiche Arbeit am Campus Schwäbisch Hall gewürdigt wird und sehen darin einen wichtigen Zwischenschritt zur dauerhaften Sicherung des Standortes", sagt Professor Gerold Heizmann, Dekan des Campus Schwäbisch Hall.
IHK-Präsident hat Bedenken
Deutlicher wurde IHK-Präsident Harald Unkelbach. Gegenüber der "Südwestpresse" sorgte er sich trotz der guten Nachricht um die Zukunft des Campus Schwäbisch Hall: "Suchen Sie mal einen Professor und sagen Sie ihm, dass man den Bestand der Hochschule nur für einen Zeitraum von zehn Jahren garantieren kann." Ein klares Bekenntnis zum Standort sehe anders aus.

Bei der Hochschule Heilbronn hofft man deshalb auf die sogenannte Sprechklausel, die Möglichkeit, einen Punkt erneut zu verhandeln. Für den Haller Dekan besteht die Hoffnung, dass der Campus so in den nächsten Jahren in den Landeshaushalt überführt wird: "Aus meiner Sicht ist in diesem Zusammenhang wichtig, möglichst bald in die Gespräche einzusteigen."
Geldgeber hatten nur mit Anschubfinanzierung gerechnet
Neben dem Land, das 1,9 Millionen Euro jährlich bereitstellt, hat auch "die Raumschaft" mehr als eine Million Euro für den Betrieb und die Gebäude in Schwäbisch-Hall beigesteuert. Diese Raumschaft besteht in erster Linie aus der Stadt Schwäbisch Hall, dem Landkreis, der Firma Würth und der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Sie hatten ihren Beitrag nur als Anschubfinanzierung gesehen. Jetzt stellt sich heraus, dass dieses Geld dauerhaft eingeplant ist.
Trotzdem seien die Geldgeber bereit, ihren Beitrag weiterhin zu leisten, sagt Professor Oliver Lenzen, der Rektor der Hochschule Heilbronn. Dieses Geld solle aber für den Ausbau des Standorts, für zusätzliche Angebote, also Wachstum eingesetzt werden. "Sozusagen für das Sahnehäubchen", fasst Lenzen zusammen. "Der Kaffee muss vom Land kommen." Er ist optimistisch, noch in diesem Jahr über die Sprechklausel etwas zu erreichen: "Ministerin Theresia Bauer hat Verständnis dafür, dass wir eine Perspektive brauchen." Wenn es diese Perspektive gibt, habe das schmucke Städtchen auch die Chance, gegen den Trend zu wachsen, ist Lenzen überzeugt.
Familiärer Campus
Noch geht es auf dem Campus mit rund 1000 Studierenden eher familiär zu. Angeboten werden die vier Bachelor-Studiengänge Nachhaltige Beschaffungswirtschaft, Management und Vertrieb, Management und Personalwesen und Financial Management, Accounting & Taxation. Zudem kann der Master in Business Analytics, Controlling & Consulting absolviert werden. Durch die Schaffung weiterer Studienplätze soll es künftig möglich sein, sowohl zum Winter- als auch zum Sommersemester mit dem Studium zu beginnen.