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Gastronomie und Handel machen in Heilbronn derzeit Wechselbad der Gefühle durch

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In der Gaststättenbranche gibt es in der Heilbronner Innenstadt einige positive Entwicklungen. Im Handel machen nach wie vor Leerstände Sorgen.

Öffnet demnächst: Das neue Sushi-Restaurant Yedo im Einkaufs- und Kulturzentrum K3 am nördlichen Ende der Sülmerstraße.
Foto: Andreas Veigel
Öffnet demnächst: Das neue Sushi-Restaurant Yedo im Einkaufs- und Kulturzentrum K3 am nördlichen Ende der Sülmerstraße. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Die Normalität kehrt langsam wieder in die Heilbronner Innenstadt zurück. Am verkaufsoffenen Sonntag (10.10.), dem ersten nach Ausbruch der Corona-Pandemie, wird sich auch zeigen, wie die Chancen für den Einzelhandel stehen, die Krise hinter sich zu lassen. Dabei hilft es, wenn sich Handel, Gastronomie, und Verwaltung grundsätzlich darüber Gedanken machen, wo die Stadt steht und wie sie sich zukunftssicher aufstellen will. Beim Gang durch das Zentrum fällt auf, dass sich durchaus einiges getan hat.

Einige Neueröffnungen

Im K3 am nördlichen Eingang zur Innenstadt steht die Eröffnung von Yedo unmittelbar bevor. Das asiatische Restaurant mit Stammhaus in Homburg an der Saar setzt auf Sushi-Spezialitäten und vietnamesische Klassiker. Unmittelbar daneben im ehemaligen Alex wird wohl in einigen Wochen Joe Paenas aus Stuttgart mit mexikanischer Küche einziehen. Das neue Steakhouse Blackbone hat bereits in der Sülmer City geöffnet.

In die Warsteiner-Stuben in der Allee soll ein gutbürgerliches Restaurant einziehen. Daneben öffnet demnächst ein indisches Restaurant. Auch das ehemalige Sharkeys in der Hafenmarktpassage soll wiederbelebt werden. "Wenn man sieht, was sich in der Gastronomie entwickelt, ist das wirklich positiv", sagt Jörg Plieschke. Der ehemalige Heilbronner City-Manager, der jetzt bei der Stadtinitiative aktiv ist, freut sich vor allem, dass "die Nachfrage auch nach hochwertigen Gastronomiebetrieben gestiegen ist. In der Hinsicht mache ich mir keine Sorgen", betont Plieschke.

Erfreut ist der 62-Jährige auch, dass die Burger-Filiale Five-Guys in den derzeit entstehenden Neubau an der Stadtgalerie einzieht. Ein wichtiger Schritt auch für Stadtrat und Dehoga-Chef Thomas Aurich. "Eine sehr gute Entwicklung, damit wird die Fleiner Straße auch nachts belebt", betont er.

Wollhaus als Knackpunkt

Besonders in der Passage Am Wollhaus ist die Zahl der Leerstände bedrückend. Hier macht den Vermietern die ungeklärte Situation im benachbarten, fast leerstehenden Einkaufszentrum zu schaffen.
Foto: Thomas Zimmermann
Besonders in der Passage Am Wollhaus ist die Zahl der Leerstände bedrückend. Hier macht den Vermietern die ungeklärte Situation im benachbarten, fast leerstehenden Einkaufszentrum zu schaffen. Foto: Thomas Zimmermann  Foto: Zimmermann, Thomas

Deutlich trüber sieht die Lage dagegen beim Einzelhandel aus. Vor allem rund ums Wollhaus herrscht nach wie vor Tristesse. In der Passage, die zur Eins-a-Lage Fleinerstraße führt, steht jeder zweite Laden leer, damit bietet Heilbronn am Stadteingang ein trostloses Bild. "Der Handel braucht Klarheit. Es hängt jetzt alles davon ab, was mit dem Wollhaus passiert", unterstreicht Jörg Plieschke. Doch das steht in den Sternen, nachdem ein für Ende September geplanter Versteigerungstermin für den Großteil der Fläche geplatzt ist. "Die Zukunft des Wollhauses ist das am besten gehütete Geheimnis nach Fort Knox", so Plieschke.

Doch auch andere Entwicklungen bereiten Sorgen. So ist die Confiserie Hussel in der Fleiner Straße seit Monaten geschlossen und wird wohl auch nicht wieder öffnen. Auch der leer stehende Laden an der Ecke Fleiner Straße / Kirchbrunnenstraße gibt kein schönes Bild ab. Bei Liebeskind hat wenige Meter weiter der Räumungsverkauf begonnen. "Ein echter Verlust", so Jörg Plieschke.

In der Kaiserstraße werden Mieter für die ehemalige Intersport-Filiale, ein Schuhgeschäft und das Reisebüros Groß gesucht. "Jeder Stadtrat sollte ein Mal im Monat durch die Stadt laufen, um zu sehen, wie groß der Handlungsdruck ist", schlägt Thomas Aurich vor. Auch Aurich geht davon aus, dass erst Besserung eintritt, wenn Klarheit herrscht, wie es im Wollhaus weitergeht. "Wenn dort eine Entscheidung fällt, dann will jeder wieder in der Stadt präsent sein", macht er sich Mut.

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