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Frankenbahn-Pendler können Entschädigung beantragen

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Frankenbahn-Kunden, die unter Verspätungen und Zugausfällen zu leiden hatten, bekommen Geld zurück. Die Rückzahlung in Höhe einer Monatsrate kann von Mittwoch an beantragt werden.

Frankenbahn-Kunden, die unter Verspätungen und Zugausfällen zu leiden hatten, bekommen Geld zurück. Die Rückzahlung in Höhe einer Monatsrate kann von Mittwoch an beantragt werden. Fahrgastvertreter fordern eine Entschädigungslösung nach österreichischem Muster.

Das finanzielle Trostpflaster war lange angekündigt, jetzt wird es konkret: Bahnkunden können vom 17. Juni an einen Antrag auf bwegt.de/entschaedigung stellen, wie das Land ankündigte.

Zu den gebeutelten Strecken zählt auch die Frankenbahn 

Voraussetzung ist, dass die Kunden zwischen Juli 2019 und Januar 2020 ein Abo-Ticket hatten und von schlechten Leistungen auf der Schiene betroffen waren. Dazu hat das Verkehrsministerium landesweit zehn besonders gebeutelte Strecken ermittelt, darunter auch die Frankenbahn von Stuttgart über Heilbronn nach Würzburg. Inhaber von Zeitkarten bekommen demnach einmalig einen Monatsbeitrag zurück.

Wer eine Bahncard 100 besitzt, wird mit pauschal 50 Euro entschädigt. Die Kosten teilen sich das Land und die Bahnunternehmen, über den jeweiligen Anteil wurde nichts bekannt. Klagen über unzuverlässige Verbindungen auf der Frankenbahn gibt es seit Jahren, verstärkt seit Dezember. Zu diesem Zeitpunkt haben die neuen Anbieter Abellio und Go-Ahead den Service von der Deutschen Bahn übernommen.

 

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"Pünktlichkeit muss einen Wert haben"

Startprobleme gab es auch, weil Hersteller nicht alle Züge rechtzeitig geliefert haben. Matthias Lieb, Landesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland (VDC), begrüßt die Entschädigung. "Das fordern wir seit Jahren." Allerdings erwartet Lieb, der auch dem Fahrgastbeirat vorsteht, eine dauerhafte Lösung. Kunden sollten nach Registrierung automatisch Erstattungen bekommen, wenn bestimmte Pünktlichkeitswerte unterschritten werden, orientiert er sich am österreichischen Modell: "Pünktlichkeit muss einen Wert haben."

 


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Kommentar: Entschädigung ist gut, Service ist besser 

Wer ein Ticket für die Bahn kauft, erwirbt dafür eine Leistung: die möglichst pünktliche Beförderung von A nach B. Wird die Leistung nicht erbracht, ist ein Abschlag beim Preis fällig. Das hört sich logisch an und ist doch so kompliziert. Lange haben Fahrgastvertreter, der Verkehrsclub VCD und zuletzt Initiatoren einer Online-Petition dafür gekämpft, dass leidgeprüfte Frankenbahn-Pendler Geld zurück bekommen. Das passiert jetzt. Nicht nur hier, sondern auf zehn Bahnstrecken im Land können Stammkunden damit rechnen, dass eine Monatsrate zurück auf ihr Konto fließt.

Der Druck wurde zuletzt zu groß, nachdem sich mit dem Start neuer Betreiber die Probleme aus vielerlei Gründen noch verschärft hatten. Die Entschädigung ist überfällig, aber sie ist eine einmalige Aktion und bleibt zudem ein kleiner Trost. Pendler haben das Recht auf einen zuverlässigen Service. Klappt das nicht, sollten sie automatisch entschädigt werden, wie das etwa in Österreich der Fall ist. Wobei das Geld-zurück-Modell ein Randaspekt sein sollte.

Zentral ist, dass der Nahverkehr auf der Schiene funktioniert. Dafür müssen die Betreiber weiter in Material und Personal investieren. Bund und Land sind gefordert, den Ausbau der zum Teil maroden Infrastruktur voranzutreiben. Auf der Frankenbahn muss etwa der eingleisige Engpass bei Möckmühl endlich beseitigt werden. Ein reibungsloser Service ist besser als jede Entschädigung.

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