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Februar brachte ein Wechselbad zwischen Wärme und Kälte

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Der Februar pendelte in Sachen Wetter zwischen Frühlingsstimmung und klirrender Kälte. Es gab fünf Eistage am Stück, im gesamten Vorjahr keinen einzigen. Die Regenmengen reichen noch nicht aus, um die Grundwasserspeicher zu füllen. Förster hoffen deshalb auf ergiebige Niederschläge im April oder Mai.

von Carsten Friese

Eine Woche lang knackige Kälte mit bis zu minus 13,4 Grad, dann am Ende Frühlingsstimmung mit bis zu 20,6 Grad in Obersulm: Der Monat Februar hat den Bürgern ein Wetterwechselbad der besonderen Art beschert. Satte 34 Grad betrug die Spanne zwischen dem kältesten und dem wärmsten Moment im Vormonat. Dennoch hatte der Februar nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes eine klare Tendenz und war gegenüber dem langjährigen Mittel bei der Durchschnittstemperatur in Öhringen und Obersulm rund 2,5 Grad zu warm.


Beim Temperaturmaximum nah am Rekord

Als "durchschnittlich nass und sehr sonnig" stuft Andreas Pfaffenzeller vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart den Februar 2021 in der Region ein. Regenmengen von 53 Millimetern (oder Litern je Quadratmeter) in Öhringen und Waibstadt sind in etwa der Durchschnittswert der Jahre 1991 bis 2020 für einen Februar. Nur Obersulm war mit 46 Litern etwas trockener. Richtig ergiebige Regentage blieben dabei die Ausnahme. Nur am 3. Februar fielen in Obersulm zum Beispiel zwölf Liter.

Die Sonne schien in Öhringen 121,6 Stunden - satte 145 Prozent des langjährigen Mittels und Platz 10 seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor Ort. Die 19,7 Grad Spitzentemperatur in Öhringen haben fast für einen Monatsrekord gereicht. Nur 1970 war es dort im Februar mit 20,5 Grad noch wärmer.

Die Phase mit knackiger Kälte brachte echte Winterstimmung in die Region. Die Schneedecke erreichte in Öhringen bis zu sechs Zentimeter. Fünf Eistage mit Temperaturen ganztägig unter null Grad gab es an allen drei Wetterstationen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 gab es keinen einzigen Eistag.

 

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Der Blick auf alle drei Wintermonate ergibt am Beispiel Öhringen: 25 Tage mit Schneedecke, 36 Tage mit Frost, sieben Eistage und mit 3,1 Grad Mitteltemperatur rund 0,9 Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Beim Niederschlag war der Winter mit 195 Litern je Quadratmeter eher durchschnittlich. Kreisforstamtsleiter Martin Rüter sagt, "wir freuen uns über jeden Tropfen". Die Niederschläge hätten aber nicht ausgereicht, um die Grundwasserspeicher nach den vergangenen Trockenjahren wieder gut aufzufüllen. Ergiebiger Regen im April oder Mai "täte dem Wald gut".


Borkenkäfer trotzen der knackigen Kälte

Ob die knackige Kälte vielleicht die Borkenkäfer dezimieren konnte - als positive Auswirkung für den Wald? Rüter winkt ab. Insekten seien sehr resistent. Man könnte einen Borkenkäfer eine Woche lang in eine Gefriertruhe legen, dann wieder auftauen. "Nach gut 30 Minuten fängt er an zu krabbeln." Bloße Kälte mache ihnen nichts aus. Wenn Fichten aber gut mit Wasser versorgt seien, könnten sie sich mit ausreichend Harz gegen die Schädlinge wehren.

Von heftigen Winterstürmen blieb die Region in dieser Wintersaison verschont. Für Öhringen gibt der Wetterdienst die höchste Windspitze mit 70,9 Stundenkilometer an. Das ist ein stürmischer Wind - und noch weit von orkanartigen Stürmen ab 103 Stundenkilometer entfernt.

 

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