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Schaurige Hexen und schräge Musik – Die schönsten Fotos vom Fastnachtsumzug in Brackenheim

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Tausende Zuschauer verfolgen am Samstag den schwäbisch-alemannischen Fastnachtsumzug in Brackenheim. Es ist in der Region die erste größere Faschingsveranstaltung.

von Stefanie Pfäffle
In Brackenheim kommt bei den Narren keine Kälte auf. Die Stimmung ist prächtig.
In Brackenheim kommt bei den Narren keine Kälte auf. Die Stimmung ist prächtig.

Heiliger Strohsack – mit den Midnight Devils aus Karlsruhe ist nicht gut Kirschen essen. Zumindest sehen sie nicht so aus mit den langen Hörnern, den weit aufgerissenen, blutverschmierten Mündern mit den spitzen, faulenden Zähnen und den rot glühenden Augen. Brr, wirklich unheimlich. Dabei waren gerade noch die fröhlich lachenden Trills aus Güglingen mit ihren lauten Rätschen vorbei gezogen. Ja, die schwäbisch-alemannische Fastnacht ist vielfältig und genau das ist am Samstag beim Narrenumzug der 1. Fastnetzunft Brackenheim zu sehen. Es ist der Auftakt der Faschingsumzüge in der Region Heilbronn.

Ganze 72 Gruppen von nah und fern haben sich bei grauem Himmel mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt auf den Weg ins Zabergäu gemacht, um die Kampagne der Narren lautstark einzuläuten. Das kalte Wetter ficht die Narren aber nicht weiter an. „Es ist schon kalt, aber man muss sich halt anpassen. Außerdem sind wir ja da, um den Winter auszutreiben“, meint Michael „Affe“ Wirth von den Gechinger Feuerseehexa und –deifel achselzuckend. Wobei es mit den zehn Grad und Sonnenschein im vergangenen Jahr schon schöner gewesen sei.


Fastnachtsumzüge in Brackenheim: "Deswegen kommen sie alle gern her"

Glück haben dann diejenigen, zu deren Häs langes Fell gehört wie die Schwarzen Dämonen aus Herrenberg, denen die langen Zotteln über den Kopf den Rücken hinab fallen. „Wir sind heiß auf die Kampagne und machen uns warme Gedanken“, sagt Zunftmeisterin Sandra Wagner grinsend. Schon seit vielen Jahren kommen sie gern nach Brackenheim. „Das ist einfach megatoll hier, die Organisation und vor allem auch die Zuschauer.“ In anderen Gegenden gehe es wesentlich rauer zu, da fliegen schon mal Bierflaschen auf die Holzlarven. 

 

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Hier dagegen können die Gruppen getrost den Nachwuchs, also den Narrensamen mitnehmen. „Sie lieben das, deswegen kommen sie alle gern her“, freut sich Beate Ackermann, die gleich zu Beginn den Umzug moderiert und die Gruppen vorstellt. Ein paar müsse man am Ende dann doch immer absagen, denn viel mehr packt das Städtle gar nicht. Die Umzugsstrecke selbst ist nämlich gar nicht so lang. Ab dem Sammelpunkt am Schulzentrum ist jede Gruppe etwa eine knappe dreiviertel Stunde unterwegs. Bis aber alle an einem Punkt vorbei gelaufen sind, dauert es an die zweieinhalb Stunden.

Gut, dass sich auch die zahlreichen Zuschauer warm eingepackt haben, denn nach etwa sechzig Minuten fängt es auch noch an, leicht zu schneien. „Ich hätte nicht gedacht, dass bei dem Wetter so viele kommen, aber inzwischen ist der Umzug wohl fest etabliert“, meint Beate Ackermann zufrieden.


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Fastnachtsumzug in Brackenheim: Närrisches Treiben 

Es macht ja auch einfach Spaß, dem närrischen Treiben zuzuschauen. Immer ist da dieser leichte Nervenkitzel, ob es einen selbst erwischt und man mit Konfetti eingeseift, mit Farbe im Gesichter verschönert oder wie bei den Bocknarren aus Boxberg gleich auf ihren rollenden Ziegenbock verfrachtet wird – ab geht die Fahrt! Andere verteilen Farbe oder Süßes, lassen auch mal die langen Karbatschen knallen wie die Stadtnarren aus Bietigheim. Da heißt es Abstand halten. Und wenn sich ein Kind doch mal zu sehr erschreckt, wird kurzerhand die Maske angehoben – sind alles nur Narren.

Hintergrund: Im Gegensatz zu anderen Gegenden in Baden-Württemberg, wo es oft entweder Fastnets- oder Karnevalsumzüge gibt, ist man im Unterland flexibel. Selbst am Samstag tauchten vereinzelt ein paar Elferräte und sogar ein Prinzenpaar auf, während viele Hästräger inzwischen Stammgäste auf den Gaudiwürmern zwischen Eppingen und Gundelsheim sind. In vielen Karnevalsvereinen gibt es inzwischen auch engagierte Brauchtumsgruppen.

 

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