Erstsemesterzahlen: Hochschule legt zu
Die Hochschule Heilbronn verzeichnet steigende Studentenzahlen – und das gegen den landesweiten Trend. Mit insgesamt 8500 Studierenden an allen Standorten sind so viele eingeschrieben wie zuvor nur einmal, als der doppelte Abiturjahrgang an die Hochschulen drängte.

Zum Wintersemester beginnen nun an allen vier Standorten der Hochschule Heilbronn 1809 Studenten ihr Bachelor- oder Masterstudium, 1197 von ihnen in der Stadt Heilbronn. Auf den Campus Sontheim entfallen 853 Erstsemester, auf den Bildungscampus − wo sich bislang nur die Fakultät für International Business befindet − 344.
Die Duale Hochschule (DHBW) auf dem Bildungscampus rechnet für den Studienstart am 1. Oktober mit ca. 460 Erstsemestern. Auch hier sind das mehr als die 422 im vergangenen Jahr. Insgesamt gibt es damit knapp 1300 DHBW-Studenten in Heilbronn. Gut die Hälfte der Erstsemester startet allerdings mit der Praxisphase im Unternehmen, so dass diese Studenten erst im Januar 2019 nach Heilbronn kommen.
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Am Center for Advanced Studies (CAS) der DHBW, wo berufsbegleitend Masterstudiengänge angeboten werden, beginnen 341 Studenten. Insgesamt steigt die Zahl der CAS-Studenten auf dem Bildungscampus damit auf 1116 − auch dies ein Rekord. Sie kommen teilweise allerdings nur zu einzelnen Modulen nach Heilbronn und können nicht ohne weiteres zu den "Heilbronner Studenten" gezählt werden.
An der German Graduate School (GGS) laufen die Angebote nach und nach aus. Im letzten verbliebenen Kurs beginnen 20 bis 25 Master- Studenten. Zur Hochzeit gab es an der GGS sieben Studiengänge. Dafür starten bereits 40 neue Studenten der Technischen Universität München (TUM) in zwei englischsprachigen Masterstudiengängen.
Nicht nur der Asta muss sich gut verkaufen
In der ersten Woche gibt es Informationen satt für die Erstsemester. Neu-Heilbronnern winkt ein Gutschein oder kostenloser Nahverkehr für ein Semester.

Die Baustellen fallen den meisten, die sich hier an Ständen und Tischen über die Angebote der verschiedenen Projekte und Hochschulgruppen informieren wollen, gar nicht auf. Gruppenweise führen die älteren Semester die Neuen über den Campus, zeigen die Labore, Seminarräume, die Mensa. Noch versprüht vieles hier den Charme der 70er und 80er Jahre.
Die alte Dampfwalze im Innenhof wird Treffpunkt für allerlei Aktionen und Lauftreffs sein. Noch verschlossen ist der Zugang zum Beachvolleyballfeld. "Nächstes Jahr werden wir wohl ohnehin auf den Bildungscampus in der Innenstadt ziehen", erzählt Luis Lang von der Initiativgruppe Betriebswirtschaft und Unternehmensführung (IBU) den Erstsemestern in seiner Gruppe. Die sind teilweise überrascht. Mit solchen Themen haben sie sich noch nicht auseinandergesetzt.
Auch das Feiern gehört dazu
Das Informationsangebot mag für manchen an diesem Tag eine Herausforderung sein. Wann ist die Erstiparty im Mobilat? Wo muss man sich jetzt frühzeitig für Projekte melden? Für welche Vereinigung lohnt es sich, einen Obulus zu entrichten? Die Hochschulgruppe Transportökonomie (HGT) etwa verlangt sechs Euro im Semester. "Wir veranstalten Gastvorträge und Exkursionen, für die man dann vielleicht noch einmal extra zahlen muss", erklärt Sebastian Wüstenhagen, der als ehemaliger Vorstand gerade den Staffelstab an Felix Raab und Julia Wiese weitergereicht hat. Sie sind zufrieden mit dem Interesse an diesem Tag.
Nicht allzu leicht tut sich der Allgemeine Studierendenausschuss, die Neugier der neuen Studenten zu wecken. "Unter dem Asta können sich viele nichts vorstellen, es ist auch etwas komplex", räumt Yannick Blake ein. Gemeinsam mit Niklas Anner versucht er dennoch, die Referate, die Aktivitäten und auch die hochschulpolitischen Zusammenhänge zu erläutern. "Wer Interesse hat, ist immer willkommen. Und die Vertreter müssen natürlich gewählt werden", sagt Blake.

Wer nach Heilbronn zieht, wird dazu animiert, auch seinen Erstwohnsitz zu verlegen. Dafür gibt es einen Gutschein für das Theater Heilbronn im Wert von 80 Euro oder ein Semesterticket des HNV. Weitere Auskünfte gibt es am Stand der Stadt Heilbronn allerdings nicht. Zumindest nicht für die Presse.
Blickfang: ein kleiner roter Flitzer
Und natürlich macht die Formula-Student-Gruppe HHN Racing mit dem roten Flitzer auf sich aufmerksam. Simon Schwärzle ist in diesem Jahr einer der beiden Projektleiter und freut sich, dass bereits 30 Mitstreiter an Bord sind.
Im Sommer hatte das letzte Team etwas Pech bei der 22-Kilometer-Ausdauer-Prüfung in Hockenheim. Wenige Meter vor dem Ziel blieb der Rennwagen liegen. Das soll im nächsten Jahr besser laufen. Die Planung der Neukonstruktion läuft.
Wie es 1961 alles mit der Ingenieurschule begann:

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