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Leingarten
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Einmal Zirkus, immer Zirkus

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Viele Artisten sind von Geburt an dabei und können sich ein Leben ohne Manege gar nicht vorstellen. Das berichten die Familien des Zirkus Alaska, der gerade in Leingarten gastiert.

Im Wohnwagen zu Hause: Natascha Köllner (r.) mit ihrem Baby Angelie sowie Josy Köllner, Cathy und Alois Frank.
Im Wohnwagen zu Hause: Natascha Köllner (r.) mit ihrem Baby Angelie sowie Josy Köllner, Cathy und Alois Frank.  Foto: Mugler, Dennis

Das jüngste Familienmitglied ist nicht einmal eine Woche alt: Angelie hat am Dienstag im Stuttgarter Olgahospital das Licht der Welt erblickt. Mutter Natascha muss deshalb ein paar Wochen Pause machen, ehe sie wieder in die Luft geht. Natascha Köllner ist Luftakrobatin im Zirkus Alaska, der noch bis zum kommenden Sonntag, 10. November, in Leingarten gastiert.

Zuhause ist, wo der Wohnwagen steht

Der kleine Zirkus besteht aus drei Familien und ist, abgesehen von einer kurzen Winterpause, immer unterwegs. "Unser Zuhause ist dort, wo Zelt und Wohnwagen stehen", sagt die 31-Jährige. Vaihingen Enz, Bietigheim, und jetzt eben Leingarten.

Ihre dreijährige Tochter Cathy ist in Aschaffenburg geboren. Für die Dauerreisenden, die ursprünglich aus Düsseldorf stammen, ist das nichts Ungewöhnliches. "Ein paar Wochen vor dem voraussichtlichen Entbindungstermin schauen wir uns an, welche Krankenhäuser infrage kommen." Beim Zirkus Alaska sind 20 Mitwirkende dabei, vom Tierpfleger bis zum Zirkusdirektor, selbstverständlich zählt auch ein Clown zum Stamm dazu. Außerdem gehören 50 Tiere zur Familie.

Kamele, Pferde und eine Python

Zirkusdirektor Alois Frank und Chantal Frank freuen sich auf ihre Vorstellungen in Leingarten.
Fotos: Dennis Mugler
Zirkusdirektor Alois Frank und Chantal Frank freuen sich auf ihre Vorstellungen in Leingarten. Fotos: Dennis Mugler  Foto: Mugler, Dennis

Vom derzeit viel diskutierten Wildtierverbot, das in diesem Jahr auch im Heilbronner Weihnachtszirkus angewendet werden soll, ist Alaska nicht betroffen. Hier gibt es Kamele, Lamas, Araber-Hengste und für die Schlangenshow eine Python. "Für Wildtiere müssten wir viele Auflagen erfüllen. Auf diesem Platz hier in Leingarten könnten wir dem nicht gerecht werden."

Allerdings versteht Köllner die große Aufregung nicht. "Wir Zirkusmenschen wachsen mit den Tieren auf. Tiere gehören zum Zirkus dazu." Darüber hinaus schaue jede Woche das Veterinäramt vorbei und überprüfe, wie die Tiere untergebracht sind. So wie nun die kleine Angelie sind auch Natascha Köllner und ihre 23-jährige Schwester Josy in die Zirkusfamilie hineingeboren. "Man kann sich nichts anderes vorstellen", sagt Nataschas Ehemann Alois Frank. "Bei uns gibt es kein freies Wochenende, aber wir empfinden es nicht als Last."

Kaum Aussteiger

Aussteiger gebe es kaum. "Wer einmal Sägespäne in den Schuhen hat, kommt davon nicht mehr los", sagt Natascha Köllner. Viele Vorstellungen wird der Zirkus Alaska in diesem Jahr nicht mehr geben. Bald bezieht er irgendwo sein Winterquartier.

Doch nach sechs Wochen Pause wollen die Artisten wieder raus. Natascha Köllner: "Das Reisefieber treibt. Dann brauchen wir wieder unsere eigene Welt. Denn wir lieben den Applaus."


Zirkus Alaska

Der Zirkus hat sein Zelt an der Landesstraße L 1105 zwischen Leingarten und Nordheim (beim Hundeverein) aufgebaut. Vorstellungen gibt es an folgenden Tagen: 4./7./8. (jeweils um 16.30 Uhr), 9.(15 Uhr), 10. (11 Uhr).

 
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