Ein halbes Jahr nach der Forstreform
Der Leiter des Forstbezirks Unterland zieht ein erstes positives Fazit der Forstreform, die den Staatswald von Kommunal- und Privatwald getrennt hat.

"Ich kann mit Sicherheit sagen, dass die ersten sechs Monate keine einfachen waren", sagt Christian Feldmann. Seit Januar ist die Forstreform in Baden-Württemberg umgesetzt, damit, wie es das Bundeskartellamt gefordert hat, der Staatswald vom Kommunal- und Privatwald getrennt. Für die Bewirtschaftung des Staatswalds ist Forst Baden-Württemberg (Forst BW) gegründet worden. Der Bezirk Unterland mit Sitz in Eppingen ist eine von 21 Dienststellen landesweit.
Neuer Bezirk hat zehn Reviere
Feldmann, der frühere Leiter des Kreisforstamts Heilbronn, steht nun dem Forstbezirk Unterland vor. Dieser umfasst knapp 14.000 Hektar Staatswald in neun Land- und Stadtkreisen. Aufgeteilt ist er in zehn Reviere: Stollenhof mit Hauptstützpunkt und Ausbildungsstätte, Schwäbischer Wald (größtenteils Rems-Murr-Kreis), Wildeck (Untergruppenbach, Obersulm), Neckar-Enz (Landkreis Ludwigsburg), Stromberg-Heuchelberg (Landkreise Ludwigsburg und Heilbronn), Kraichgau-Stromberg (größtenteils Landkreis Karlsruhe), Plattenwald (Enzkreis), Klosterwald (Enzkreis), Pfinzgau und Stifterhof (Landkreis Karlsruhe).
"Wir sind bei null gestartet", berichtet Feldmann von der Reform. Das Personal aus den Landkreisen musste sich erst finden, die Verfahren vereinheitlicht werden. Neue Leute mussten rekrutiert werden. Unter den rund 70 Mitarbeitern inklusive Auszubildenden sind elf Förster und 25 Forstwirte. Alle hätte sich mit den neuen Abläufen vertraut machen müssen.
Widrige Umstände zum Neustart
Diese Umstrukturierung sei gepaart gewesen von äußerst widrigen Umständen, von äußeren Einflüssen. Der Forstdirektor zählt auf: Sturm Sabine, der Schneisen in die Wälder geschlagen und den Käferbefall befeuert hat, Dürreschäden und die Corona-Krise. Dennoch fällt das erste Fazit von Feldmann positiv aus: "Die Ergebnisse nach sechs Monaten zeigen, dass die Organisation so schlecht nicht ist." Die Ergebnisse seien gut. Die Sturmholzbeseitigung im Forstbezirk sei hervorragend gemeistert worden. Die Reviere haben nur noch einen Ansprechpartner. Ein Nachteil der neuen Struktur sind jedoch die weiten Strecken im Bezirk.
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