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Bad Rappenau
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Doch kein Festival am Römersee

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Der Kulturverein hat die Open-Air-Veranstaltung in Zimmerhof aus internen Gründen abgesagt. Zum 35. Mal hätte das "Umsonst und draußen"-Fest im August stattgefunden. Doch es fehlen die Helfer, klagen die Veranstalter und hoffen auf einen Neuanfang.

Von Tanja Ochs
Seit mehr als 30 Jahren bietet das Römersee Festival in Zimmerhof jungen Künstlern eine Plattform. Foto: Archiv/Gajer
Seit mehr als 30 Jahren bietet das Römersee Festival in Zimmerhof jungen Künstlern eine Plattform. Foto: Archiv/Gajer  Foto: Gajer

Das 35. Römersee Festival ist abgesagt. Die Veranstalter haben bei einer Krisensitzung "die Reißleine gezogen", sagt der Vorsitzende des Römersee Kulturvereins, Johannes Hofstetter. Schon zwei Mal hatte es in der Festivalgeschichte im Rappenauer Ortsteil Zimmerhof eine Zwangspause gegeben, 2017 entschieden sich die Verantwortlichen dann für einen zwei-Jahres-Rhythmus.

Am 17. und 18. August sollte wieder bei freiem Eintritt am Römersee gefeiert werden, Absprachen mir Bands und Sponsoren seien bereits gelaufen, sagt Hofstetter. Trotzdem sei das Risiko zu groß gewesen, die Veranstaltung nicht stemmen zu können. Man habe hart mit der Entscheidung gerungen, informiert der Verein auf Facebook. "Aus organisatorischen und internen Gründen" sei man nicht in der Lage, das Fest "in seiner gewohnten Art und Weise" durchzuführen.

Plattform für Nachwuchskünstler

Seit 1981 gilt das "umsonst und draußen"-Prinzip am Römersee. Junge Künstler präsentieren sich neben Nachwuchsbands. "Wir wollen eine Plattform für regionale Künstler sein und den Austausch fördern", sagt Johannes Hofstetter. "Eintritt frei, Zelten frei, Gedanken frei" lautet die Maxime. Doch damit lassen sich Einnahmen nur schwer kalkulieren, weiß der 36-Jährige. Die 35. Auflage habe finanziell auf der Kippe gestanden, außerdem seien sich die zehn bis 15 Aktiven des Vereins nicht sicher gewesen, ob sie genug Helfer finden. "Wir haben die Reißleine gezogen, bevor es aus dem Ruder läuft."

Dabei verlief die entscheidende Abstimmung im Verein eher knapp, "es gab verschiedene Stimmen im Verein", sagt der Vorsitzende. Schließlich habe man die Absage schweren Herzens getroffen. Hofstettter betont, ohne zwei-Drittel-Mehrheit hätte der Verein das Festival nicht stemmen können.

Absage als Neuanfang

Rund 3000 Besucher haben die Veranstalter auf dem Gelände erwartet. Unter großen Anstrengungen war zuletzt noch gemeinsam mit der Stadt das Parkplatzproblem gelöst worden. Im Rathaus sichert man dem Verein auch weiterhin jede Unterstützung zu: "Die Absage ist sehr bedauerlich", sagt Verwaltungsmitarbeiter Sigurd Hartlieb. Er hoffe, es sei nicht das Ende des Festivals. "Von der Stadt helfen wie gerne."

Auch Johannes Hofstetter erklärt: "Der Verein will, dass das Festival fortbesteht." Im Moment sei alles offen: "Wir packen das nicht mehr", sagt der Vorsitzende, der inzwischen in Freiburg lebt. Auf Facebook heißt es: "Wir verstehen unsere Entscheidung als Neuanfang."

Mitte Juli plant der Verein eine große Sitzung, in der es unter anderem um eine Infoveranstaltung gehen soll. Damit wollen die Verantwortlichen neue Leute ins Organisationsteam holen. "Wir brauchen Unterstützung", weiß Hofstetter. "Jetzt ist der Zeitpunkt aufzustehen und sich zu engagieren", appelliert der Verein an die Festivalfans.

 

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